Als das Flugzeug nach etwas über neun Stunden langsam in den Sinkflug geht, zeigt sich das Paradies in seiner ganzen Schönheit. Türkiesblaues Meer umgibt die fantastische Meereswelt rund um Mahé. Es ist das größte Familienmitglied der 115 Inseln umfassenden Seychellen, die sich aus den granitenen Inner Islands genanntem Inselverbund und den kleineren Koralleninseln und Atollen, den Outer Islands, zusammensetzen.
Nur 80000 Einwohner zählt diese mythische Inselrepublik. Ebenso überschaubar ist die Anzahl der Touristen. Massentourismus und Quantität, die viele andere einstige Sehnsuchtsorte zerstörte, war hier Gott sei Dank nie das Ziel. Als ich auf Mahé ankomme, am kleinen sympathischen Insel-Flughafen, ist meine Anreise aber noch nicht beendet. Nur 20 Minuten muss ich hier auf mein Gepäck warten, dann geht es gleich weiter zum Hafen. Meine ersten Tage auf den Seychellen verbringe ich nämlich auf der rund 45 Minuten entfernt gelegenen Schwesterinsel Praslin.
Eine Überfahrt mit der Fähre von einer Insel zur nächsten ist für mich nach einem langen Flug aus Europa die beste, die unmittelbarste Art für ein erstes Beschnuppern der Seychellen. Und in diesem Moment die bessere Alternative zu einem Weiterflug mit einem Flugzeug, das die Strecke in weniger als 20 Minuten schafft.
Das Raffles Resorts
Die ersten Tage auf den Seychellen verbringe in einer der 86 Villen des Raffles Resorts, die sich über einen Berghang verteilen.
Die Wege innerhalb der ausgedehnten Anlage legt man bequem mit Golfcars zurück. Von meiner Terrasse ist das glitzernde Wasser des Indischen Ozeans zu sehen und schon zum Sonnenaufgang kommen die buntesten Vögel vorbei, holen sich ihren Anteil am Frühstück ab und machen sich lautstark bemerkbar, wenn gerade kein Krümel in ihrer Reichweite liegt. Neben den farbenfrohen Insel-Flatterern fallen mir die großen Riesenfledermäuse auf, die über den Baumwipfeln ihre Kreise ziehen.
Als ich mich mit dem Küchenchef des Raffles über die Fledermaus-Kolonien auf der Insel unterhalte, werde ich am nächsten Tag beim Hauptgang mit einem traditionellen Seychellen Gericht überrascht: ein Fledermaus Ragout mit einer würzigen, dunklen, französischen Sauce. Dazu wird ein hervorragender Bordeaux gereicht.
Die schwere Sauce übertüncht viel von dem Eigengeschmack des sehr zarten Fleisches, von der Konsistenz liegt es zwischen Rindfleisch und Huhn. In jedem Fall eine schmackhafte Delikatesse, die man auch als Curry serviert bekommen kann. Kulinarisch bietet das Raffles alles was das Herz begehrt: Von mediterraner Küche mit kreolischem Touch bis zu Seafood-Spezialitäten und asiatischem Fine-Dinning.
Unbedingt zu empfehlen ist ein kreolischer open-air Kochkurs, bei dem man auch gerne schon während dem Zubereiten den einen oder anderen Schluck Wein geniessen darf. Eine der wichtigsten Zutaten für kreolische Speisen liefert die Kokosnuss. „Als Kind musste ich immer jeden Morgen den Saft trinken, weil man dann die vielen Vitamine und Nährstoffe am besten aufnimmt.“ Erzählt mir der Küchenchef. Ich halte mich freiwillig an diese Vorgabe, an den erfrischenden Geschmack gewöhne ich mich schnell und ein Muntermacher ist der Saft allemal. Er ist sogar ein echtes Mega-Superfood und enthält 11 verschiedene Vitamine (von sämtlichen Vitaminen von B1-B9 ist nur B8 nicht enthalten!). Auch reichlich vertreten sind E Vitamine und natürlich das Allzweckvitamin C, die Ascorbinsäure. Im Vietnamkrieg wurde der frische Saft Soldaten sogar intravenös verabreicht. Zivilisten können mit der wundersamen und sofortigen Wirkung der Nährstoffe auf jeden Fall einen ausgewachsenen Inselkater bekämpfen.
Die beste Art ihn zu sich zu nehmen, ist eigentlich direkt aus der Kokosnuss unter einer Palme am Strand.
Das Hilton Labriz Resort & Spa
Auf meiner nächsten Insel steht diese Palme passenderweise schon in dem Garten meines Chalets bereit, der praktischerweise direkt in den Indischen Ozean mündet. Das Hilton Labriz Resort & Spa ist das einzige Hotel auf der drittgrössten Insel der Seychellen mit dem wunderschönen Namen Silhouette.
Die Gäste können hier zwischen sechs verschiedenen Restaurants wählen, von italienischem Fine-Dining bis asiatischer Fusion Cuisine. Meinen kulinarischen Lieblingsplatz finde ich direkt am Strand unter freiem Himmel: Ein Fischrestaurant mit offenem Grill, einfach herrlich.
Die verschiedenen Inselwelten lassen sich natürlich am besten mit dem Boot, oder wie auf den Seychellen üblich, mit dem Katameran, erkunden. Ein tolles Angebot bietet dabei der auf Mahé ansässige „Coco Charter“.
Ob Ausflüge zu tollen Schnorchelgebieten, schönen Stränden oder Fischgründen – mit dem Katameran erlebt man die Seychellen noch ein Stück weit intensiver. Bei meiner Overnight Tour war ich Gott sei Dank noch kurz vor dem Abendessen als Hochseefischer erfolgreich. Und so konnte uns der Koch neben der Notalternative „Pasta mit vegetarischer Sauce“ dann doch noch zwei wunderbare Grossaugen-Makrelen zubereiten.
Mit einer frisch zubereiteten kreolischen Marinade wurden die Fische reichlich innen und aussen eingerieben und dann sofort in die Pfanne gelegt. Schon zwanzig Minuten später konnten wir die herrlichen Fische geniessen. Eine Tour mit dem Katamaran ist also auf jeden Fall zu empfehlen. Denn neben den tollen Naturerlebnissen und dem Fisch konnte ich in Gesprächen mit dem Kapitan auch viel Spannendes und Geschichtliches über die Seychellen herausfischen. Ein tolles Erlebnis.
Übrigens: Ab Zürich fliegt Edelweiss einmal wöchentlich nonstop auf die Seychellen. Die Edelweiss Flüge sind buchbar über www.swiss.com, wo auch passende Anschlussflüge nach Zürich von allen deutschen Grossstädten gebucht werden können.
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