Alphörner sind dafür bekannt, über ganze Bergtäler zu tönen. Und so waren die Fanfaren der Alphornbläser, die das „Steckerlfischfest der FeschenFischFreunde“ im Biergarten des „Zollpackhofs“ einläuteten, natürlich auch bis auf die Balkone des nahegelegenen Kanzleramtes zu hören. Feine Ohren meinten sogar ein Alphorn-Echo zu vernehmen, das von der riesigen Mauerwand des Kanzleramtes wieder zurück in den Biergarten des Zollpackhofs geworfen wurde. Verantwortlich für den klangmächtigen Auftakt des Abends waren die Musikanten des „Vereins der Bayern“ in Berlin unter Leitung von Helmut Amberger.
Die Aufmerksamkeit für das was im Mittelpunkt der Feier stand war somit gesichert: Denn die FischenFischFreunde, zu denen sich Gourmino-Express Mitinitiator Jürgen Wenzel, Zollpackhof Wirt Benjamin Groenewold, Bauunternehmer Reiner Leifert und Filmproduzent Toni Froschhammer zusammengeschlossen haben, machten es sich zur Aufgabe, die alte bayerische Tradition des Steckerlfisch Grillens in die Hauptstadt zu bringen.
Und zwar mit allem was dazugehört: so organisierte der gebürtige Pfaffenhofener Toni Froschhammer aus seiner Heimat die geheime Gewürzmischung für die Marinade, für das musikalische Rahmenprogramm sorgte das Blasorchester Spreeblech und für die Unterhaltung die „Querplattler“ mit ihrer speziellen Schuhplattlernummer. Unter der prächtigen uralten Kastanie fanden sich dabei Gäste aus Politik, Diplomatie, Kultur, Kulinarik, Wirtschaft und Medien zusammen.
Es war auch die Mischung der Gäste, die diesen Abend und die Gespräche so besonders machten. Eventgastronom Hans-Peter Wodarz begeistert: „Ein großartiger Abend, an dem sich Menschen getroffen haben, die sich sonst vielleicht nicht in dieser lockeren Atmosphäre begegnen würden. Kulinarisch eine Sensation!“. FFF Gründungsmitglied Toni Froschhammer genoss die urgemütlichen Stunden unter Freunden. In der kommenden Woche reist der Filmcutter und Postproduction Unternehmer mit Wim Wenders zum Festival nach Cannes, ihr Film „Perfect Days“ ist dort für die Goldene Palme nominiert. Unter den prominenten Gästen befanden sich ua. Schauspieler Claus-Theo Gärtner, der Argentinische Botschafter Fernando Brun, Gastronomie Grösse Duc Ngo, Bundestagsabgeordnete wie Henning Otte (CDU), Max Straubinger (CSU) und Klaus Ernst (Linke), DJ-Legende WestBam und der Cousin des britischen Königs Eduard Prinz von Anhalt.
Spitzenkoch Kolja Kleeberg feierte wie schon im vergangenen Jahr seinen Geburtstag bei den FeschenFischFreunden. Und um den ersten Gang kümmerte sich Kleeberg in diesem Jahr selbst: Kartoffelschmarrn mit Imperial Kaviar (begleitet mit einem 2019 Riesling Spätlese von der Mosel, Markus Hüls).
Ein Weltklasse Auftakt für die knusprig-würzige Makrele der FeschenFischFreunde, die mit dem Anzapfen eines Holzfasses Augustiner Helles angekündigt wurde. Bierlegende Charly Haidn (Bier- und Oktoberfestmuseum) reiste eigens aus München an und war begeistert: „Ich hab von dem Berliner Steckerlfischfest gehört und wollte mir das unbedingt anschauen. Alles bis ins Detail mit Liebe gestaltet, aber nichts überspannt, großartig. Den richtigen bayerischen Einfluss hat man hier gespürt auch in der Stimmung, da konnte man noch nicht einmal die Preussen von den Bayern unterscheiden!“.
Auch Eduard Prinz von Anhalt schloss sich an: „Hier kommen sofort alte Heimatgefühle auf, ich habe ja als Kind in Garmisch-Partenkirchen, im tiefsten Bayern gelebt. Und Steckerlfische haben wir selbst zubereitet und gegrillt. Für uns war das immer ein eindrucksvolles und leckeres Open-Air Erlebnis. Großartig, dass wir das hier mitten in Berlin erleben können!“. Wirt Benjamin Groenewold und die FeschenFischFreunde versprechen auch im nächsten Jahr ein Steckerlfischfest.
Viel Arbeit wartet bis dahin auf sie und die Klärung wichtiger Fragen. Denn neben der Makrele bieten sich noch viele weitere Fische als Hauptgang an: Wird es der Saibling, der Wolfsbarsch, die Renke, das Rotauge, die Brasse oder vielleicht der Barsch in die engere Auswahl fürs nächste Jahr schaffen?
Fortsetzung folgt in jedem Fall!