Madrid
Kunst und Kulinarik gehen in Madrid eine wundervolle Beziehung ein. Wer eine kurze Auszeit der Inspiration braucht, genussvolles Flair und frische Bilder im Kopf, sollte für 2-3 Tage in die spanische Hauptstadt reisen. Für Kunstfreunde empfiehlt sich das repräsentative Hotel Ritz Madrid. Der Palast stammt aus der Belle Époque aus dem Jahr 1910 und liegt direkt gegenüber des Kunstmuseums Prado.
Von meinem Schlafzimmer konnte ich direkt auf den Eingang dieser Schatzkammer der Kunsthistorie sehen, in der Werke von Goya, Tizian, Velázquez oder Rembrandt hängen, die nie als Leihgaben die heiligen Prado Hallen verlassen und nur hier zu sehen sind.
Die berühmten düster-prophetischen schwarzen Gemälde von Goya sind hier ebenso zu sehen, wie Fürstenportraits aus der Renaissance und Bilder von spanischen Schicksalsschlachten. Es ist eine ganz besondere Art der Annäherung an einen Maler, wenn man seine Werke in verschiedenen Ländern und Städten kennenlernt.
Goya hatte mich das erste Mal in einer Ausstellung in Riga begeistert, bei der seine zynischen „Los Caprichos“ Radierungen zu sehen waren. Im Prado finden sich aber natürlich seine bedeutendsten Werke, allen voran die schwarzen Gemälde.
Die palastartig großzügigen Suiten des Ritz sind elegant dekoriert.
In dieser Umgebung lässt es sich viel leichter eintauchen in die Kunstwelt des 17. und 18. Jahrhunderts, als wenn man in einem stylischen Businesshotel logiert. Es überraschte mich daher nicht, dass ich viele Frühstücksnachbarn des Ritz wieder in einem der umliegenden Museen getroffen habe, wie zum Beispiel das Thyssen Museum und das Reina Sofia Museum …
… internationale Kunstliebhaber haben eben das Ritz für sich entdeckt und erobert. Und auch im kulinarischen Bereich hat man sich im hier ganz dem Prado und der Kunst verschrieben:
So führt das phantastische Hotelrestaurant im Erdgeschoss den Namen „Goya“.
Spanische Speisen mit französischem und baskischem Einfluss werden hier in einem opulent gestalteten Speisesaal von überaus freundlichen Kellnern gereicht. Die Weinauswahl ist vorzüglich.
Im kommenden Jahr soll diese echte Perle der Madrider Hotellerie grundrenoviert werden. Die spezielle Charme aus Opulenz und fast familiär-herzlichem Umgang mit den Gästen wird aber sicher erhalten bleiben.
Aber in Madrid sollte man nicht nur fürstlich speisen, sondern auch rustikal mit Jamón und Bier – nur so kann man sich der Seele dieser Stadt nähern.
Die Auswahl an Tapas und Jamón Lokalen ist riesig und auch über eine ausgedehnte Kneipentour lässt sich die Innenstadt wunderbar entdecken.