Seinen eigentlichen Geburtstag (80 Jahre) feierte Eckart Witzigmann bereits am 4. Juli an seinem neuen Wohnort am schönen Tegernsee in Bayern. Aber am 9. Oktober gab es zu diesem Anlass noch einmal ein feinen Nachschlag der Extraklasse im fernen Berlin – bei strahlendem Sonnenschein wie am oberbayerischen Tegernsee: die Kulisse bot der prächtigen Hof der Königlichen Porzellan Manufaktur.
Welche Rolle Eckart Witzigmann in der Kulinarik des gesamten deutschsprachigen Raumes spielt, braucht hier nicht genannt zu werden. Denn dass er einer der bedeutendsten Küchenchefs der Welt ist, wissen unsere Leser. Wie sehr aber die Vertreter der ganzen Branche der Gastronomie, die ihre Kunst mit Liebe und Herz betreiben, Witzigmann verehren, wurde nun im Rahmen dieser wunderbaren nachmittag- und abendfüllenden Gala in Berlin deutlich.
Die Idee, den großen Patron der Sternegastronomie- und darüber hinaus der Küchenkultur in Deutschland anlässlich seines runden Geburtstages zu ehren hatte Witzigmann Schüler Hans-Peter Wodarz, der wie sein Lehrmeister kulinarische Fragen als Herzens-und Schicksalsaufgabe versteht.
Partner für Wodarz´ Idee „Berlin sagt Danke – 80 Jahre Eckart Witzigmann“ zu finden wie zum Beispiel die Königliche Porzellan Manufaktur, da brauchte Wodarz so unterstelle ich einmal, nicht viel Überzeugungsarbeit leisten. Denn wie gesagt: es gibt keinen wie Witzigmann vor dem sich die gesamte Branche in Ehrfurcht, Dankbarkeit und mit dem Wunsch auch weiterhin von seiner Inspiration zu profitieren verbeugt. In der Welt der Spitzenkulinarik ist das Lob von Sterneköchen für andere Kollegen nämlich ein seltenes Gut und fast nicht zu finden.
Und nur bei ihm sind sie sich eben alle einig: Eckart Witzigmann, Deutschlands erster drei Sternekoch (Aubergine, München) und gebürtiger Bad Gasteiner. Und wie sehr er auch das kulinarische Aufblühen Berlins geprägt hat, konnte man an diesem herrlich sonnigen Tag im neuen KPM Quartier in Tiergarten erleben.
Rund 500 Gäste, Sterneköche, Politiker, Prominente und Gastronomen feierten anlässlich seines 80. Geburtstages ihren kulinarischen Helden für seine Leistung um Berlins Gastronomie-Kultur. Allen voran natürlich Hans-Peter Wodarz: „Es gibt eine kulturelle kulinarische Zeitrechnung in Deutschland: vor und nach Witzigmann.“
Klaus Wowereit bedankte sich in seiner Laudatio: „Heute ist Berlin mit zwei Restaurants in der Liste der „The World´s Best 50 Restaurants“ vertreten. Und darauf können wir heute nur stolz sein, weil Witzigmann die Pionierarbeit dafür geleistet hat!“ Großartige Witzigmann Anekdoten hat eigentlich fast jeder der Gäste parat. So wie Ex-Berlinale Chef Dieter Kosslick (erhielt 2009 den „Witzigmann Preis“ für sein Konzept des kulinarisches Kinos): „Ich bin vor zehn Jahren gemeinsam mit Eckart zur Verleihung des Witzigmann Preises zu Prinz Charles in seine Residenz Highgrove House gereist und wir haben dem Prinzen als kulinarisches Geschenk ein Schwarzbrot der Berliner Bäckerei Weichardt mit gebracht. Prinz Charles war begeistert und erwiderte auf Deutsch: „Ich werde den Koch sofort anweisen, dass Ihr Schwarzbrot mir noch heute Abend serviert wird.“
Josef Laggner der selbst Berlins Gastrokultur mir zahlreichen Restaurants, Wirtschaften und Biergärten geprägt hat (Ua. Lutter und Wegner, Augustiner, Fischerhütte) und auch aus Bad Gastein stammt: „Ich bin sehr stolz dass wir beide im gleichen Ort geboren sind!“ Eigens aus Zürich reiste „Yello“ Legende Dieter Meier an, der in Berlin mit der „Torbar“ und dem „Ojo de Agua“ selbst zwei Restaurants betreibt und für seine Lokale das Rindfleisch aus seiner eigenen argentinischen Zucht bezieht.
Meier: „Ich war überglücklich als Witzigmann vor zwei Jahren nach einem Testessen meiner Produkte den Daumen hob und mich nun als kulinarischer Botschafter meiner Produkte unterstützt!“
Für Witzigmann hatte er eigens eine Auswahl seines neuesten kulinarischen Projektes dabei: hochreine Schokolade mit 90 Prozent Cacao Gehalt. Meier: „Ich baue gerade eine große Manufaktur in Zürich, mit der wir die Schokoladenbranche revolutionieren: ohne Zuckerbeimischungen und Streckmittel wie das üblicherweise gemacht wird.“
Im Rahmen der Veranstaltung wurde Witzigmann dann auch noch der Rolling Pin Award „Inspiration Chef of the Century“ verliehen. Und Witzigmann gab seinen Gästen noch ein wichtiges Wort mit auf den Weg. Witzigmann: “Der größte Luxus ist es doch, den Produzenten seiner Lebensmittel persönlich zu kennen. Ich weiß, das ist ein ewiger Wunschtraum, aber dahinter steht die Pflicht, sich um die Herkunft und Qualität seiner „Lebensmittel“ zu kümmern.“
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