Salvador – Brasilien
Brasiliens drittgrösste Stadt Salvador ist weit weniger bekannt als Rio oder Sao Paulo. Rund 80 Prozent der Einwohner haben afrikanische Wurzeln, daher gilt Salvador auch als die afrikanischste Stadt Brasiliens. Das schlägt sich im Outfit, in der Küche und natürlich in der Musik nieder. Gleich drei wichtige Gründe, die die Stadt besonders in der Vorkarnevalszeit so reizvoll machen. Denn schon eine Woche vor dem eigentlichen Start des großen Karnevals, der größte Strassenkarneval der Welt, feiert man sich hier schon mal mit einem kleinen, aber feinen Vor-Karneval in Stimmung.
Das wunderbare dabei: die Route führt zwar entlang einer kleineren Straße, aber die liegt direkt am Meer. Eine frische Brise weht hier stets. Auf drei verschiedenen Wagengrößen präsentieren sich Künstler der unterschiedlichsten Musikrichtungen auf diesem Vorkarnevalsumzug. Die Gruppen marschieren in Blöcken unter den Palmen die Umzugsstrasse entlang, stets untermalt mit dem Klang der Trommeln und Rasseln, die so typisch für den Karneval in Salvador sind.
Es ist ein buntes, frohes und sehr entspanntes Treiben, jenseits des Massenevents, der einige Tage später die Stadt im Griff hat.
Ein besonderer Truck war in diesem Jahr ein Electro Trio Wagen auf dem ein neuer Stil Premiere hatte, der zeigt wie gut sich elektronischer Backround Sound mit RnB, gemischt mit Soul und Rap Elementen verbinden kann. Auf dem Truck legte der Berliner Musikproduzenten Peter Doc B. auf, der schon seit Jahren in Brasilien lebt und mit seinem Studio direkt in eine der größten Favelas Salvadors gezogen.
Peter Doc B: „Ich will einfach mittendrin sein, nur so kann ich Musik mit Künstlern von hier authentisch produzieren! Er organisiert inzwischen Rap Contests in den Favelas und entwickelte mit dem Rapper Kaos MC eine Art Rap Revolution. Ein Style, direkt aus dem Herzen der Favelas kommt, der den jungen Leuten Hoffnung auf Alternativen zum Favela Leben geben soll und mit Elektrobeats unterlegt ist. Für die erste Single von Kaos MC „What´s wrong with you“, die am 8. April erscheint konnte Peter Doc B. auch Tito Jackson, ehemaliges Mitglied der legendären Jackson Five, gewinnen.
Aber auch jenseits der bunten Karnevalkultur bietet Salvador tolle Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel die Kirche São Francisco aus dem 17. Jahrhundert zu der auch ein Franziskanerkloster gehört. Der prunkvolle Kirchenbau ist mit der Altstadt zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt worden.
Die Stadt wird durch einen Berghang in eine Oberstadt und in eine Unterstadt unterteilt. In das in der Oberstadt gelegene wunderschöne Viertel Pelourinho gelangt man am besten mit einem Aufzug. Der ehemalige dort angesiedelte Sklavenmarkt begründete das Viertel, das sich heute zu einer Szenengegend mit kleinen Restaurants, Bars und Geschäften entwickelt hat. Bis spät in die Nacht wird hier überall gefeiert.
Salvador selbst bietet traumhafte Strände, der Bundesstaat Bahia selbst verfügt mit 1183 über die längsten Strände Brasiliens. Aber es gibt ja auch noch die Inselstrände.
Unbedingt sollte man darum eine der Inseln rund um Salvador besuchen: Ein kulinarischer Tagesausflug auf die Ilha dos Frades oder Itaparica ist ein unvergessliches Erlebnis. Zu ihrem Namen kam die Ilha dos Frades durch Franziskanermönche, die sich nach einem Schiffbruch als einzige überlebende auf die Insel retten konnten.
Von Salvador ist die Insel in rund einer Stunde zu erreichen. Nach ein paar Stunden am Strand, sollte man hier unbedingt das märchenhafte Restaurant „Prata“ besuchen, das etwas verwunschen auf einer Anhöhe liegt. Unzählige kleine Regenschirme schützen die Tischgesellschaften vor der Sonne.
Das ganze Lokal wirkt wie aus Alice im Wunderland oder aus einem bunten Zeichentrickfilm mitten in die Natur gebaut. Nach einem ausgiebigen Lunch, fantastischen Atlantik- und Meeresfrüchtedelikatessen kann man sich hier nach dem Essen noch ein kleines Nickerchen gönnen, bevor es wieder zurück aufs Boot oder die Fähre geht: Hängematte stehen hinter den Tischen schon bereit.
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