Vor zwei Wochen besuchte ich die Inselwelt der Malediven – für mich war es wie eine Reise in eine prächtige, traumhafte Vergangenheit, in eine Welt, die uns seit einem Jahr abhanden gekommen ist! Zunächst einmal ist bei der Anreise eines festzustellen: Erfüllt man die notwendigen Formalitäten ist das Reisen in der Corona Ära komfortabler als sonst: einen Tag vor Abflug machte ich meinen PCR-Test beim offiziellen Testzentrum in der Münchener Innenstadt, füllte dann ein Online Formular für die Einreise in die Malediven aus, bekam einen Code zugeschickt und flog dann vom Münchener Flughafen FJS über Dubai nach Malé, die Hauptstadt Maledivens. Weder in München noch in Dubai beim Umsteigen musste ich mich in die üblichen langen Warteschlangen einreihen, Check-in innerhalb von 5 Minuten. Ausgebucht war auf dem EMIRATES Flug nur die FIRST CLASS! Super zügige Zollabfertigung auch in Malé wie es sonst nur mit Diplomatenstatus gelingt. Die kurze Wartezeit in Malé verbringe ich nicht in der klimatisierten Lounge am filmreifen Wasserflugzeug-Airport, der in unmittelbarer Nähe des Internationalen Flughafens liegt, sondern setze mich direkt an den Abflugsteg und schaue über das türkisfarbene Meer ins unendliche Blau des Indischen Ozeans: Herrlich, schon für diese Atmosphäre, für diese Stimmung hat sich die Reise gelohnt!
Nach einem 40 minütigen Flug, auf dem wir allerlei malerische Atolle überfliegen, landet unser kleine „Inselhopper“ auf „Sirru Fen Fushi“, was „Insel im geheimen Wasser“ bedeutet. So traumhaft wie der Name war auch die Begrüßung am Wasserflugzeug-Steg des 2018 eröffneten 5 Star Fairmont Hotels: mit Trommlern und einem Gläschen eiskalten Sekt. Perfekt! Dann ein Temperaturcheck und ein freundlicher Mitarbeiter der resorteigenen medizinischen Abteilung teilt mir mit: „Bis zum Abflug brauchen Sie nun keine Maske mehr tragen“! Einmal kurz durchatmen und den fast schon vergessenen Duft der Freiheit inhalieren.
Herrlich, aber man muss schon eine Nacht darüber schlafen, um das ganze Glück, das hier, verbunden mit den überwältigenden Natureindrücken, über einen kommt, wirklich zu verarbeiten! Super angenehm empfand ich es, dass ich nach der Anreise mit einem Golfcar sofort zu meinem „Wasserhäuschen“ gefahren wurde und nicht erst zum Check-in an die Rezeption. Es ist zwar nur ein kleines Detail, aber nach einem langen Flug aus Europa ein erwähnenswertes Stück Luxus, schon 15 Minuten nach der Ankunft von seiner Unterkunftsterrasse in den erfrischenden Indischen Ozean springen zu können. Ein Tipp: unbedingt eine Taucherbrille aufsetzen, denn begrüsst wird man von allerlei bunten Fischen, die die Neuankömmlinge neugierig anglotzen. Ich befand mich zum Beispiel inmitten einer Großfamilie (ca. 50 Mitglieder) von mutigen Zebra-gestreiften Fischen, als ich mich ins Wasser stürzte.
Das Fairmont Hotel verfügt über 120 super-luxuriöse Villen auf dem Land und auf Stelzen über dem Ozean, zu denen jeweils ein diskreter Außenbereich und Außenpool gehört. Drei Restaurants und eine Bar sind über das tropische Lagunenparadies verteilt: ein optisches Highlight ist ein 200 Meter langer Pool, der die Insel komplett durchzieht und in dem man auch sein kühles Abendbierchen genießen kann.
Ein tolles Ausflugsziel für die morgendliche Schwimmrunde ist das von Jason deCaires Taylor geschaffene Eco-Art Unterwasser-Skulptur Museum: von Menschen designierte Kunstwerke sind hier in natürlicher Umgebung zu sehen: wie ich sehen konnte, hat sich das Museum auch zu einem Treffpunkt der lokalen Fisch-Szene entwickelt, die sich hier verstärkt in den frühen Abendstunden treffen. Daher: unbedingt auch für die kleinste Schwimmrunde immer die Taucherbrille mitnehmen: Das Hausriff ist übrigens 9 Kilometer lang! Ausflüge auf das offene Meer kann man auch mit einer top ausgestatteten Jet-Ski Flotte unternehmen. Sensationell ist auch die kulinarische Vielfalt: nordafrikanisch-arabische Küche (Kamelfleisch), frischer Fisch und Meeresfrüchte, asiatische Speisen und ein sensationelles Buffetrestaurant für den Lunch und Abends mit wechselnden kulinarischen Themen ( z.B. „italienische Nacht“).
Meine kulinarische Lieblingslocation war das japanische Restaurant, das auf Stelzen über dem Ozean liegt mit Blick auf die (ungefährlichen!) Riffhaie, die man hier abends antreffen kann.
Tage im vorsommerlichen Europa verstreichen im Indischen Ozean wie Minuten und als ich dann am Morgen der Abreise einen Anruf in meiner Stelzen-Villa bekomme: „Wir holen Sie dann in einer Stunde ab“ kann ich es kaum fassen, dass meine Zeit hier schon wieder abgelaufen ist. Aber glücklicherweise erwartet mich ja noch ein zweiter Malediven-Inseltraum: das Finolhu Resort auf dem Baa Atoll. Am Abend vor der Abreise besuchte mich der Arzt des Fairmont Hotels in der Villa und machte nochmals einen aktuellen PCR-Test, der für die Weiterreise zum nächsten Atoll obligatorisch ist. Zunächst geht es mit dem Wasserflugzeug zurück zur „Inselhopper-Basis“ Malé.
Von dort braucht man nochmal eine Dreiviertelstunde (reiner Optikgenuss!) über den Indischen Ozean zum Seaside Finolhu (bedeutet „Sandbank“). Das Resort ist eine der absoluten Top Adressen und sozusagen Deutschlands Platz an der Sonne, denn es gehört zu der in den 1970ern vom Hamburger Theo Gerlach gegründeten Seaside Gruppe, deren Häuser jeweils einen ganz eigenen, sehr speziellen und höchst individuellen Charme haben. Der Charme des 2016 eröffneten und 2020 komplett renovierten und umbenannten Resorts trifft jedenfalls genau meinen Geschmack: vier Inseln gehören dazu, seine Strände sind über zwei Kilometer lang und geprägt von tropischem Grün: vier Restaurants kümmern sich um die Gäste, von denen einige Stammgäste hier auch Monate verweilen.
Am ersten Morgen wache ich sehr früh auf. Überwältigt von dem Sonnenaufgang gehe ich den ein Kilometer langen und nur vier Meter breiten Pudersandstreifen, genannt „Highway to Heaven“ dem türkisfarbenem Horizont entgegen. Und habe schon vor dem Frühstück ein Problem: „Auf welcher Seite soll ich bloß meine Morgenrunde schwimmen?“. Auch die rabenartigen Vögel, die mir auf dem Weg begegnen, krächzen darüber. Sie kennen natürlich diese üblichen Inselsorgen.
Ich entscheide mich an diesem Morgen für die spiegelglatte Seite, überirdisch schön, gefühlt sitzt man in der Badewanne! Das Frühstück steigert dann meine Laune ins unermessliche, die Auswahl an tropischen Frühstücksleckereien ist sensationell. Jeden Morgen lass ich mir hier einen Smoothie je nach farblicher Tageslaune mixen. Eine Nacht sollte man unbedingt auf der Terrasse seiner Wasserstelzenvilla verbringen und die leichte Meeresbrise im Schlaf erleben.
Ein tolles Angebot des Seaside ist auch der 10-minütige Trip mit einer kleinen Fähre zur Insel Kanifushi auf dem sich das Strandrestaurant „Crab Shack“ befindet. Ob mittags zum Lobster Lunch oder zum Sonnenuntergangs Hummerdinner, der Ausflug lohnt sich immer. Ein DJ legt hier auf. Überhaupt bietet das Seaside nicht nur für Paare eine romantische Kulisse, sondern auch für Alleinreisende. Ob bei der „White Party“ in der Open Air Bar oder auf Kanifushi, man kommt sofort mit den bestens gelaunten Gästen ins Gespräch. Aber wer hier mit seiner Freundin anreist sollte auf jeden Fall eine Nacht im „Beach Bubble“ unter dem Sternenhimmel verbringen. Der Clou: vom flauschigen Bett direkt mit einem Fernrohr in die Sterne gucken die zum Greifen nah sind.
Doch auch hier verstreichen die Tage leider wie Minuten und schon kommt der Anruf für den notwendigen PCR-Test vor dem Flug zurück nach Deutschland. Notwendig für den Rückflug war dann noch ein deutsches Online-Formular bei dem man den aktuellen negativen PCR-Test bestätigt. Das war’s aber auch schon mit den Formalitäten und so wurde auch der Rückflug von dieser „Reise in den türkisen Himmel“ eine entspannte Sache. Auch hier war die Maschine wenig gebucht. Ein kleines Detail noch am Rande: an dem Tag meiner Abreise erreichte die Impflieferung die Insel. Nach Impfplan wurden dann alle Einwohner (rund 280) innerhalb von einer Woche durchgeimpft. Résumé meiner Reise: I’ll be back!
Weitere Information zum Luxusresort https://www.fairmont.de/maldives/
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