Nach wie vor ist Corona das Hauptthema in den Nachrichten. Doch während zu Anfang des Jahres 2021 die Informationen und Prognosen eher negativ waren, so überwiegen jetzt die positiven Zahlen (Stand Mitte Mai). Deutschland atmet auf, die dritte Covid-19 Welle scheint gebrochen. Die Inzidenz liegt bundesweit fast überall unter 100, in vielen Regionen unter 50. Über ein Drittel der Menschen wurden schon einmal geimpft. In den Biergärten und Außenbereichen der Restaurants genießen die Gäste ihre neu gewonnene Freiheit, die Sonne, ihr Bier und ihren Wein (natürlich mit strengen Hygiene-Auflagen). Auch reisen ist wieder einfacher, wobei man hier die aktuellen Auflagen beachten muss.
Ich war unterwegs in der Ortenau in Baden, die Region um Offenburg. Das Schlaraffenland für Gourmands und Gourmets, für „Viertelestrinker“ und Wein-Connaisseure mit höchstem Anspruch. Genuss in allen Facetten hat hier Tradition. Das renommierte Weingut Siegbert Bimmerle in Renchen-Erlach war mein Ziel.
Herr Bimmerle, bei einem Ranking in BUNTE vor 20 Jahren „Die besten Rieslinge in Deutschland“ gehörten ihre Weine zu den Besten in Deutschland. Wo stehen Sie heute und wie reagieren Sie auf die Pandemie?
Durch konsequentes Qualitäts-Management stehen wir mit unseren Weinen weiterhin an der deutschen Spitze. Auf jeder Flasche muss eine Goldmedaille sein ist meine Philosophie.
Zur Corona-Situation 2020/21: Covid-19 hat natürlich auch bei uns einiges verändert. Die Gastronomie hat durch den Lockdown wesentlich weniger Wein geordert, ich hoffe aber, dass es bald wieder aufwärts geht, die Vorzeichen sind ja positiv.
Durch einen erhöhten Absatz an die Privathaushalte und in den Lebensmittelhandel konnten wir die Einbußen etwas ausgleichen. Zuwächse haben wir in unserem Online-Shop. Die Kunden sind offen für neue Sorten und bestellen auch den weniger bekannten Auxerrois, einen Rivaner, eine Scheurebe oder einen Blanc de Noir (weiß gekelterter Rotwein). Mehr als früher wird auf die Regionalität und auf die Qualität geachtet, was uns sehr entgegen kommt. Voll im Trend sind unsere Rosé-Weine, die jetzt wunderbar in die Jahreszeit passen.
Bei den Weißweinen kommt der Jahrgang 2020 in den Handel. Wie ist der aktuelle Jahrgang und wie wirkt sich der Klimawandel auf den Ertrag und die Qualität aus?
Der Sommer 2020 war der heißeste auf der nördlichen Halbkugel seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Der Jahrgang 2020 wird sehr gut, der Ertrag ist normal, vergleichbar mit den Vorjahren. Ich glaube, da kann ich für ganz Baden sprechen.
Unsere Weißweine sind nach den ersten Verkostungen sehr fruchtig, saftig, die Rotweine vollmundig, komplex mit viel Potential. Wir haben keine Trockenschäden, da unser gesamter Rebbestand zwischen 15 und 25 Jahren alt ist. Die Wurzeln gehen bis zu zwölf Meter in den Boden und holen da die Feuchtigkeit, die sie brauchen. Kurz vor der Ernte hatten wir heiße Tage und kühle Nächte, das ist optimal für die Aromatik des Weines. Das wichtigste ist für uns ist eine konsequente Ertragsreduzierung, gesundes Lesegut und – wir ernten nach Geschmack.
Der Zuckergehalt ist für uns kein Maßstab. Wir haben hier in Baden genug Sonne, also wir ernten eher früher als später. Auch sollen sich unsere Weine nicht zu alkoholisch präsentieren. Aber natürlich muss die physiologische Reife da sein. Unsere Weinberge erstrecken sich über einen Bereich von 90 Kilometern von Baden-Baden bis an den Rand des Kaiserstuhls und in den Breisgau bis fast nach Freiburg.
Das heißt, wir haben die richtigen Rebsorten am richtigen Standort, die ideale Bodenbeschaffenheit und die optimale Höhenlage. Im Norden, also hier in der nördlichen Ortenau, in der Region um Baden-Baden haben wir den Riesling, am Rande des Kaiserstuhls die Burgundersorten. Wir haben gegenüber des Europaparks Rust die gleiche Bodenbeschaffenheit wie im französischen Burgund, also perfekt für große Spätburgunder.
Die Weine sind komplex, fein, elegant und haben eine gute Struktur. Unsere Rotweine werden zu 40 Prozent im Barrique-Eichenfass ausgebaut. Wobei wir die Fässer bis zu drei Mal einsetzen. Rotweine mit dem Prädikat „Reserve“ werden immer im neuen Eichenfass vinifiziert, wobei wir sehr darauf achten, dass die Weine nicht vom Holz überlagert werden. Insgesamt liegen bei uns 350 Fässer im Keller, jedes Jahr werden etwa ein Drittel neu dazu gekauft.
Wie hoch ist der Anteil von Spätburgunder bei den Rotweinen?
90 Prozent unserer Rotweine sind Pinot Noir, also Spätburgunder. Wir vinifizieren aber auch die roten Sorten Merlot und Cabernet Sauvignon, die durch die Klimaerwärmung optimal ausreifen, was vor einigen Jahren in Deutschland undenkbar gewesen wäre. Bei den Weißweinen sind unsere Spezialitäten Grauburgunder, Weißburgunder, Chardonnay und Auxerrois, also alles Weine der Burgunder-Familie. Unser Fokus ist ganz klar auf die Burgundersorten ausgerichtet.
Ein anderes Thema ist der Riesling. Baden ist ja nicht bekannt für große Rieslinge, aber unsere Rieslinge haben auch national und international einen sehr guten Ruf. Riesling heißt in der Region Ortenau „Klingelberger“.
Was ist das besondere am „Klingelberger“?
Badische Rieslinge haben weniger Säure als z.B. die Rieslinge aus dem Rheingau oder von der Mosel. Sie sind saftiger, weniger mineralisch, glänzen aber durch mehr Frucht und Körper. Obwohl wir in Baden die meisten Sonnenstunden haben, produzieren wir Rieslinge mit einem niedrigen Alkoholgehalt von 12 bis12,5 % Vol.
Ihre Weine wurden über Jahre bei vielen Wettbewerben national und international ausgezeichnet…
…ich weiß nicht wie viele Urkunden und Preise mein Weingut bekommen hat. Mehrfach „Bester Riesling der Ortenau“, bester Grauburgunder Deutschlands bei Mundus Vini, viele Awards in China und in England – natürlich bin ich stolz darauf. 1936 hat mein Großvater das Weingut hier in Erlach gegründet, das mein Vater ab 1970 weiter geführt hat.
Er war eigentlich Kaufmann und hat schon damals Weine nach Spanien und Frankreich exportiert. Leider ist mein Vater 1981schon sehr früh mit 43 Jahren verstorben. Ich war damals gerade 14 Jahre alt. Ich habe 1983 eine Lehre als Winzer begonnen und 1986 abgeschlossen. Wir hatten damals 6,3 Hektar, heute bewirtschaften wir 150 Hektar. Während ich früher die komplette Vinifizierung alleine bestimmt habe, so habe ich heute die Unterstützung meines Sohnes Benedikt und seinem Cousin Jakob.
Benedikt hat, Gott sei dank, auch „Bock auf Wein“ wie er es ausdrückt. Er hat seinen eigenen Stil, ohne Schnick-Schnack, Temperament und Lebensfreude im Glas mit höchstem Anspruch an die Qualität – ein echter „Bimmerle“. Auf jeder Flasche auf der Bimmerle steht muss auch Bimmerle drin sein. „Wir schaffen das“ – Dank der vier „B’s“ Siegbert Bimmerle, Schwester Bernadette Bimmerle (die für das Marketing zuständig ist), Benedikt Bimmerle und Jakob Bimmerle.
Weingut-Weinhaus Siegbert Bimmerle
Kirchstraße 4, 77871 Renchen-Erlach
Telefon 07843 / 654
Gastro-News aus Österreich
Das Magazin Falstaff zeichnete das Restaurant „Hubertus Stube“ im 5-Sterne-Luxus-Resort „Jagdhof“ in Neustift im Stubaital mit 93 Punkten aus.
Zusätzlich zu dieser TOP-Bewertung wurde die Weinkarte mit der Bestnote von 20 Punkten ausgezeichnet und gehört damit zu den 15 besten Österreichs. Legendär sind die exklusiven Weinverkostungen von Hausherr Armin Pfurtscheller (gourmino-express.com/Weinprobe der Superlative).
„Ich freue mich für unser gesamtes Team über diese großartige Bewertung. Wir sind hoch motiviert und hoffen bald wieder durchstarten zu können“.
Aus der Tiefe an die Spitze.
Hallstein-Artesian-Wasser, das reinste Wasser der Welt
So ist jedenfalls die Meinung des österreichischen Unternehmers Karlheinz Muhr und seiner Frau Elisabeth. Jahrelang wurden mit einem Team von Wissenschaftlern und Wasserexperten alle im Handel erhältlichen Wasser getestet und bewertet. Der hohe pH-Wert, der hohe Anteil an gelöstem Sauerstoff und das ausgeglichene Verhältnis von Kalzium zu Magnesium waren wichtige Parameter für diese Entscheidung. Das natürlich reine Wasser kommt aus der Dachstein Region und sprudelt völlig unbehandelt und ungefiltert artesisch (durch Druck aufsteigendes Grundwasser) aus der Quelle.
Das von der Natur limitierte Wasser ist ein idealer Begleiter zu hochwertigen Speisen und Getränken. Sternekoch David Bouley in New York hat es auf seiner Karte, auch das beste Restaurant Österreichs das „Steirer Eck“ in Wien, setzt auf die Exklusivität von Hallstein-Wasser. Auch im Medical Health Resort „Vivamayr“ und im Käfer Feinkost-Imperium in München sind jetzt die aus 100% recyceltem Glasflaschen erhältlich.
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