Berlin
Die Kreuzberger Admiralsbrücke ist immer einen Spaziergang wert. Musiker spielen dort, im Hintergrund geht über dem Fluss langsam die Sonne unter. Es ist ein Treffpunkt für Leute, die einfach eine gute Zeit mit coolen Leuten vor einer schönen Kulisse verbringen wollen.
Und wenn die Sonne langsam über dieser Kreuzberger Szenerie im Fluss verschwindet, wird es Zeit in das urig-szenige „Koyote“ einzukehren.
Von der Terrasse des Eckrestaurants hat man einen tollen Blick auf das bunte, musikalische Treiben auf der Brücke, im Inneren warten farbenfroh gestaltete Räume im Vintage-Style darauf, es sich gemütlich zu machen.
Begrüßt wird man gleich am Eingang von einer gut sortierten Mezcal Bar. Eigentlich mein Lieblingsdrink, aber der kommt später dran. Zunächst nehme ich im vorderen Raum am gemütlichen Tischchen vor der Mezcal Bar ein frisch gezapftes San Miguel im perfekt geeisten Glas.
Was für eine herrliche Begrüßung! Das Glück ist greifbar.
Danach geht’s in den hinteren Raum an einen Tisch, Auge in Auge mit dem heulenden Hausmaskottchen, dem Koyoten, an der Rückwand – und mit der Speisekarte: eine lateinamerikanische Küche mit leicht deutschen und französischen Einschlägen.
Bei den Vorspeisen spricht mich sofort das Ceviche „Koyote-Style“ an:
Ein Mix aus Kabeljau mit Limette, Chili, Zwiebel, Granatapfel und einer Süßkartoffel-Creme. Super ansprechend fürs Auge wird das Ceviche in einem kunstvoll bemalten Teller serviert. Überaus erfrischend und intensiv im Geschmack überzeugt mich das Koyote Ceviche vollends.
Doch das war erst der Einstieg in eine wunderbare Europa-Südamerika Reise!
Das Koyote bietet nämlich mit seinem Mix aus mexikanischen, peruanischen und europäischen Einflüssen eine ganz neue Küche, die sich jeglicher Einordnung verweigert und entzieht: wo sollte man auch eine fantastische Burrata mit Roter Bete, Granatapfel, Hibiskus-Vinaigrette oder eine Pastinaken-Apfel-Suppe mit Sauerampfer und Walnüssen verordnen? Geschmacklich jedenfalls in der A-Liga! Ebenso die Maispoulardenbrust mit Chorizo, Urkarotten, Trüffeln und Blaubeere.
Der sympathische Wirt Pierre Garestier erklärt uns den Koyote Flavour:
„Wir sind eben weder Wolf, noch Fuchs, noch Hund!“
„Und genau aus diesem Grund lässt sich weder unser Essen, noch unser Team klar einordnen!“ In einer Kategorie jedenfalls schon: alle haben Spaß bei der Arbeit, untereinander wird ständig gescherzt, die Harmonie im Team ist geradezu euphorisch – und das überträgt sich auf die Gäste. Wenn man bis zum (sehr späten) Feierabend bleibt, merkt man das. Dann stoßen alle Mitarbeiter noch mal mit Mezcal an, als ob sie heute gerade erst Eröffnung feiern würden. Einfach toll.