Baden-Baden
Wie gewohnt wurde auch 2018 wieder bester Galopp-Rennsport in Baden-Baden geboten. Die Beteiligung war international, der Wettumsatz lag bei 2,91 Millionen Euro und mehr als 60 000 Besucher säumten die Rennbahn vom 25. August bis zum 2. September 2018. Die Große Woche ist das Flaggschiff des deutschen Galopprennsports, das wichtigste Meeting für alle, die im Rennsport Rang und Namen haben.
Erfolgreiches Gespann: Züchter Helmut von Finck, Jockey Martin Seidl, Trainer Markus Klug (v.li.). Foto WR
Auch Gourmino Express Herausgeber Baron Helmut von Finck ist seit 30 Jahren in Baden-Baden/Iffezheim eine feste Größe. Seine Leidenschaft (neben den Gourmet-Reisen) ist die Pferdezucht und der Galopp-Rennsport.
Dschingis Secret – Galopper des Jahres
Wenn auch der aus seinem Gestüt Park Wiedingen kommende „Dschingis Secret“ beim Großen Preis von Baden dieses Jahr nicht unter den Erstplatzierten landete, in Hamburg gewann er 2018 den Großen Hansa Preis. Eine weitere Auszeichnung durfte Trainer Markus Klug im April entgegen nehmen: Dschingis Secret wurde mit großer Mehrheit zum Galopper des Jahres 2017 gewählt.
Dschingis Secret (Galopper des Jahres) siegte beim Großen Hansa Preis in Hamburg, kam in Iffezheim nicht mit dem Geläuf klar. Foto Imago
Ein großer Erfolg für den Sohn des legendären Soldier Hollow, ein englisches Vollblutpferd, das zu den besten Rennpferden der 2000-Jahre in Deutschland gehörte und heute der beste Deckhengst Deutschlands ist. Aber auch auf der Auktion war Helmut von Finck erfolgreich. Aus seinem Gestüt Park Wiedingen wechselten vier Jährlinge in Baden-Baden ihren Besitzer. Wenn man Iffezheim auch nicht mit dem mondänen Ascot in England vergleichen kann, so hat Baden-Baden doch seinen ganz eigenen Charme, und internationales Flair prägt die Große Woche.
Welchen Stellenwert die Große Woche in Baden-Baden hat, kann man schon daraus ablesen, dass Scheich Mohammed bin Raschid Al-Maktoum, der Herrscher des Emirats Dubai zwei Pferde ins Rennen schickte.
Best Solution aus England gewinnt den Großen Preis von Baden. Foto Baden Racing.
Sein vierjähriger Hengst Best Solution unter dem irischen Jockey Pat Cosgrave gewann vor 15 800 Zuschauern den mit 250 000 Euro dotierten Großen Preis von Baden.
Für alle weiblichen Besucher war der 1. September ein besonderer Tag. Alle Damen die sich am „Ladies-Day“ der Großen Woche in Baden-Baden mit einem Hut oder besonderem Fascinator (kreativer, Hut ähnlicher Kopfschmuck) präsentierten, hatten freien Eintritt zur Rennbahn.
Viel umschwärmte Prominenz von wohl behüteter Damenriege. Foto WR
Wie auch viel Prominenz, die immer von einem Pulk von Fotografen verfolgt wurden. Für mich ist die Große Woche immer ein willkommener Anlass meine alte Heimat Baden mit ihren exzellenten Restaurants und Weingütern zu besuchen. Beim Frühjahrsmeeting hatte Gourmino Express das Schloss Neuweier und den Alde Gott in Neuweier vorgestellt.
Sternekoch Gutbert Fallert am Pass in seiner Küche. Foto WR
Gutbert Fallert im Hotel Talmühle
Diese Mal machte ich Gutbert Fallert im Hotel Talmühle in Sasbachwalden meine Aufwartung. Und analog zum Großen Preis von Baden-Baden erwartete mich ein großes Dinner bei ihm. In seinen zwei Restaurants werden alle kulinarischen Erwartungen erfüllt. In der Badischen Stube hat man die von Gott gesegnete Region Ortenau und den Schwarzwald auf dem Teller: Zwiebel-Rostbraten und Fleischküchle, Rinderbäckle und Hechtklößle, es schmeckt einfach authentisch, rund. An Butter und Sahne wird nicht gespart, aber das war auch schon das Erfolgsrezept von Paul Bocuse.
Geschmortes Lammkotelett mit Gemüse. Foto Fallert
Im Gourmet-Restaurant Fallert wird quasi die kulinarische Kür zelebriert. Auch hier werden wohlschmeckende badische Gerichte serviert, mit Hingabe zubereitet und mit viel Liebe zum Produkt abgeschmeckt. Aber auch der von Michelin-Sternen verwöhnte Feinschmecker kommt hier auf seine Kosten: Die gebeizte Gelbschwanz-Makrele mit Wasabi, Ingwer und Gurke wie auch die gebratene Wachtel mit Rosmarin, Ingwer-Birne und Blutwurst-Crostini erfüllen höchste Ansprüche. Doch wo anfangen, wo aufhören? Man möchte einfach alles probieren.
Ein köstlicher Gruß aus der Küche: Thunfischmousse mit Wachtelei. Foto WR
Der Gruß aus der Küche entpuppte sich als köstliche Thunfisch-Mousse, ich bat um einen zweiten Gruß (im Spaß), den mir die herzliche und aufmerksame Dame im Service auch sogleich schickte. Die Speisekarte gleicht einem Kompendium des Genusses: Filet vom Wolfsbarsch mit weißen Bohnen in mediterranem Fond, Seeteufel mit Pfifferlingen, Eismeer-Kabeljau in Senfsauce, Rehrücken in Pfeffersauce und Sellerie-Püree, Kotelett und Secreto (geheimes Filet) vom Iberico-Schwein, Taubenbrüstchen in Himbeer-Essigsauce und Wirsing. Was aus der Küche kommt zeichnet sich nicht nur durch perfektes Handwerk und höchste Kreativität aus, hier schmeckt man etwas, was in vielen „coolen“ Restaurant fehlt: Herzblut & Seele, badisch, nicht unsymbadisch…
Apropos Guide Michelin: Seit über 40 Jahren darf sich das Haus ununterbrochen mit einem Michelin-Stern schmücken! Wo gibt es das sonst noch in Deutschland.
Großer Ball zur Großen Woche
Auf der Kurhaus-Bühne: Trainer Markus Klug, Moderatorin Judith Rakers, Baron Helmut von Finck, Baden-Racing Präsident Andreas Jakobs (v.li.). Foto Paul Schirmhofer
Gesellschaftlicher Höhepunkt der Großen Woche war der Grand Prix Ball im Kurhaus anlässlich der Ehrung „Galopper des Jahres“. 2-Sterne-Koch Martin Herrmann (Restaurant Pavillon, Dollenberg, Bad Peterstal Griesbach) zauberte ein fantastisches 4-Gänge-Menü.
Helmut von Finck und seine Verlobte Kerstin Brieskorn. Foto Paul Schirmhofer
Glückliche und stolze Gesichter auf der Bühne: Der erfolgreiche Züchter Baron Helmut von Finck (Gestüt Park Wiedingen) und Trainer Markus Klug. Dschingis Secret wurde mit einigen Längen Vorsprung zum Galopper des Jahres 2107 gekürt. Glückwunsch auch von der Redaktion Gourmino Express.
Helmut von Finck durfte für seinen Galopper des Jahres viele Glückwünsche entgegen nehmen. Foto Paul Schirmhofer
Restaurant Fallert / Hotel Talmühle
77887 Sasbachwalden
Telefon 07841 1001
Menü 5 Gänge 82 Euro
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