München
Eckart Witzigmann ist einer der besten Köche der Welt. Seine grandiose Kochkunst wurde schon 1979 vom französischen Guide Michelin mit drei Sternen ausgezeichnet, kein Koch vor ihm hatte das in Deutschland geschafft! Er bekam in allen Restaurantführern immer die Höchstbewertung und 1994 zeichnete ihn der Gault Millau mit dem Titel „Koch des Jahrhunderts“ aus. Es gibt keine Auszeichnung im Bereich „Große Kochkunst“, die er nicht erhalten hätte.
Dieses Jahr feierte Eckart Witzigmann im Juli seinen 75. Geburtstag. Aber was sagt das schon? Er ist immer noch der gleiche wie früher: vital, klug, kreativ und innovativ, genial und hoch sensibel, auch mal launisch (Sternzeichen Krebs), doch für seine Schüler ist und bleibt er der Chef, da hat sich nichts geändert. Doch etwas hat sich doch geändert: Seit 2004 vergibt der Chef die Preise.
Die Witzigmann Academy und die BMW Group ehren herausragende Verdienste um die Kochkunst und Esskultur mit dem „ECKART“.
So vergibt die Akademie jährlich die Preise in den Kategorien „Große Kochkunst“, „Innovation“ und „Lebenskultur“. 2016 hat die Witzigmann Academy den „Eckart 2016“ wie folgt vergeben: Andreas Caminada aus Fürstenau in der Schweiz wurde für seine große Kochkunst ausgezeichnet. Den „Eckart“ für Innovation erhielt Dominique Crenn aus San Francisco.
Eine besondere Auszeichnung erhielt der Viktualienmarkt München in der Kategorie Lebenskultur. Wer auch diese Idee hatte, sie ist großartig, schließlich war und ist das die Schatzkammer und erweitertes Wohnzimmer von Eckart Witzigmann.
„Das Produkt ist der Star in der Küche, nicht ich“ waren schon immer seine Worte.
Der Fotograf Sebastian Copeland aus Los Angeles wurde für Kreative Verantwortung und Genuss ausgezeichnet (von BMW mit 10.000 Euro dotiert). Den Ehrenpreis 75 Jahre Eckart Witzigmann durften Julia und Tobias Moretti in Empfang nehmen. Was viele nicht wissen, Tobias Moretti ist diplomierter Landwirt, überzeugter Biobauer und er wurde 2014 zum „Ökonomierat“ ernannt. Er setzt in seiner Tiroler Heimat auf Wertschöpfung und Nachhaltigkeit. „Ich kann ohne die Schauspielerei nicht leben, aber ohne Landwirt zu sein will ich nicht leben“.
Dass aus diesem Anlass und vor einem geballten Auditorium von Genussmenschen ein besonderes Menü serviert wurde, versteht sich von selbst.
Die Klassiker von Eckart Witzigmann waren angesagt, neu interpretiert von Sterneköchen aus Deutschland, Portugal und Österreich. Thomas Kellermann (Burg Wernberg, Köblitz) war für die Vorspeise verantwortlich: ein furioser Einstieg mit Rote Bete Gelée, leicht geräuchertem Stör und Imperial Kaviar. Dieter Koschina (Vila Joya, Albufeira, Portugal) begeisterte mit Bretonischem Hummer im Tomatensud, Artischocken und Fava Bohnen.
James Baron (Tannenhof, St. Anton, Tirol) ließ die auf den Punkt gebratene Seezunge auf Blattspinat auftischen. Köstlich dazu die sämige Chardonnay Crème mit Rotwein Schalotten. Alleskönner Martin Fauster (Königshof München), brachte bayerische, zartrosa gebratene Rehmedaillons auf die Teller – besser geht es nicht! Mein Tischnachbar, 2-Sterne-Koch Hans-Stephan Steinheuer, holte sich Nachschlag vom Nachbarteller.