In kleinen Schritten öffnet sich Thailand wieder dem Tourismus. Nachdem zuerst Phuket und dann auch Koh Samui und die Nachbarinseln Koh Phangan und Koh Tao damit begonnen haben, wieder Urlauber aus dem Ausland zu empfangen, können Touristen nun auch andere beliebte Urlaubsdestinationen in Thailand bereisen.
Vor einer Woche kamen nun weitere sechs Urlaubsregionen in den thailändischen Provinzen Krabi und Phang Nga dazu: Koh Phi Phi, Koh Ngai und Railay Beach sowie Khao Lak, Koh Yao Yai und Koh Yao Noi. Zu allen offenen Destinationen, die zu dem sogenannten Sandbox-Programm zählen, müssen Touristen vor ihrer Reise nach Thailand für jede Strecke ein sogenanntes Certificate of Entry (COE) beantragen. Außerdem ist eine vollständige Impfung obligatorisch.
Ich besuchte nun für 10 Tage Koh Samui und seine Schwesterninseln. Eine Reise in eine bezaubernde Naturlandschaft, die sich in Zeiten des Lockdowns sichtlich vom Massentourismus erholt hat.
Nach den aktuellen Bestimmungen muss man sich nach der Ankunft zunächst drei Tage in Hotelquarantäne begeben. Eines der auf Koh Samui dafür ausgewiesenen Hotels ist das Fair House, das über einen wunderschönen, palmungesäumten Strand mit Bars verfügt, der natürlich auch zum Quarantäne Gebiet gehört. Und so gesehen: Das Wort Quarantäne hört sich zunächst einmal sehr hart an, unter den tropisch-paradiesischen Umständen jedoch, vergehen drei Tage Quarantäne hier wie im Business-Class Flug.
Eines der schönsten Luxusressorts von Koh Samui ist das Belmond Napasai, das an der Nordküste herrlich geschützt von meterhohen Palmen, Cashewbäumen und eingebettet in wunderschönen Gärten liegt. Ein Golf Cart Shuttleservice steht hier rund um die Uhr zur Verfügung und bringt die Gäste von ihren zurückgezogenen Villen zu den Restaurants, Bars und Sportanlagen (u.a. Tennis, Fitness).
Der besondere Reiz, gerade in dieser ersten Phase der touristischen Wiedereröffnung, liegt darin, die Natur ohne Situationen des Massentourismus genießen zu können. Aber auch bei dem Besuch einer der berühmten Straßenmärkte kommt Freude auf, wenn man ohne Gedrängel in Ruhe dem Geruch eines Gewürzes folgen kann und dann auch noch freudig ausführliche Auskunft erhält über die einzelnen Meeresfrüchte oder sonstige Delikatessen.
Auf manchen der Märkte wird auch Livemusik gespielt und auch jenseits des Kulinarischen wird alles angeboten: von handgefertigten Giveaways bis stylischer Strandbekleidung. Die Freude der Verkäufer endlich wieder kleine, bescheidene Geschäfte machen zu können ist riesig. Besondere Erlebnisse sind natürlich auch die Gelegenheiten spirituelle Orte und Tempel in ruhiger Atmosphäre besuchen und erleben zu können.
Allgegenwärtig an den Ständen und auf den Märkten sind die mit einer Machete frisch geöffneten Kokosnüsse – das Kokoswasser und das innere weiße Kernfleisch sind nicht nur erfrischend, sondern überaus gesund. Würde man auf einer einsamen Insel stranden, könnte man allein von Trinken und Verzehr von Kokosnüssen wochenlang überleben.
Je nach Sorte schmeckt die klare Milch mehr oder weniger süß und die Geschmacksvielfalt und Intensität ist auf Koh Samui besonders stark. Die Einheimischen nennen die Kokospalme daher auch „Baum des Lebens“. Denn seine Früchte liefern nicht nur Nahrung, sondern werden auch für die Herstellung von Kosmetik, Seifen und Holzprodukten verwendet. Unbedingt sollte man auf Koh Samui daher eine der Kokosnussplantagen besuchen und sich die einzelnen Verarbeitungsschritte anschauen: Wirklich jedes noch so kleine Teilchen der Kokospalme wird dort verwertet: das getrocknete Kokosfleisch wird zu Kokosöl. Aus den Schalen wird Holzkohle oder kleine Gebrauchsgegenstände wie Lampen, Gefäße oder zum Beispiel Kochlöffel gefertigt. Aus den filigranen Fasern der Kokosnuss wird gerne Füllstoff für Matratzen oder Dämm-Material hergestellt.
Und die Palmblätter dienen als Dach für Häuser und Hütten. Für die rund zwei Millionen Kokosnüsse, die monatlich aus Koh Samui exportiert werden und den Grundstoff für die Currys liefern, gibt es flinke Erntehelfer: kleine Makake-Affen, klettern die Palmen hinauf und drehen, so lange an den Nüssen bis sie auf den Boden fallen.
Das im Moment noch geringe Aufkommen von Touristen ist natürlich auch bei Tagesausflügen oder mehrtägigen Abstecher in die traumhafte Inselwelt rund um Koh Samui von Vorteil. Sowohl die Zubringerboote als auch die herrlichen Strände wie zum Beispiel in einer der Naturschutzreservoirs, die Filmkulissen für Kultfilme wie „The Beach“ abgegeben haben, hat man fast für sich alleine. Eines der schönsten Ziele ist das mit einem Speedboot in 30 Minuten erreichbare Ko Pha Ngan.
Die Insel ist sonst eigentlich für ihre monatlich stattfindende Full Moon Party bekannt. Dieses bis in die Morgenstunden dauernde Event richtet sich nach dem Mondkalender und zieht Partypeople an die Südspitze der Insel, nach Haad Rin. Die größte Party steigt normalerweise am Sunrise Beach, dessen kleine, bunte Strandhäuschen viele Backpacker anlocken. Den ruhigen Gegensatz findet man an Sandstränden wie Hat Khuat und Hat Thian. Im Nordosten der Insel liegen eingebettet zwischen Palmen das Anantara Rasananda Koh Phangan Villa.
Die Anlage verschmilzt harmonisch mit der natürlichen Umgebung. Die einzelnen Villa verfügen alle über einen eigenen Pool und allein der Weg zu den Residenzen ist eine einzige inspirierende Freude an Natur- und Pflanzen Eindrücken. Gleich hinter dem Ressort beginnt der Regenwald und so lassen sich von hier prima Trekkingtouren organisieren. Großartig ist hier auch das kulinarische Angebot. Neben einer Reihe herausragender Restaurants sollte man den Einstieg unbedingt im bistro@the Beach machen, das in einer offenen Küche internationale und thailändische Spezialitäten serviert.
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