Berlin
Der Präsident der Deutsch-Türkischen Gesellschaft Gerd Andres beim Abendessen mit GOURMINO EXPRESS: Authentische türkische Küche in all ihren Facetten hat sich erfreulicherweise in den letzten Jahren neben den omnipräsenten türkischen Schnellimbiss- und Döner-Läden in Deutschland, besonders in Berlin, etabliert. Unmittelbar mit dieser positiven gastronomischen Entwicklung verbunden ist die Familie Aygün. Mehmet Aygün kam 1970 aus der Türkei nach Berlin und eröffnete 1984 das Restaurant Hasir, das in Deutschland als Wegbereiter der „echten“ türkischen Küche gilt. Heute führt er gemeinsam mit seinen Brüdern 15 Restaurants allein in der Hauptstadt und acht Hotels in der Türkei. In unmittelbarer Nähe des Gendarmenmarktes eröffnete die Gruppe im letzten Jahr ihr 3. Haus in Berlin.
[wds id=“668″] Foto: Jürgen Wenzel
Das Luxus-Hotel Titanic steht unter der Leitung des Hotelmanagers Burak Ünver, zu dem auch der Beef Grill Club by Hasir gehört.
Das stilvolle marmorne Restaurant, mit offener Küche unter Leitung des Chefkochs Ned Karamujic, bietet den idealen Rahmen für einen kulturell-kulinarischen Austausch über die Reize der türkischen Küchenkultur und ihre Bedeutung. Kein Mann kann darüber besser Auskunft geben, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen in der Türkei, als der Präsident und Gründer der Deutsch-Türkischen-Gesellschaft e.V. (vergibt den Tarabiya – Preisträger sind u.a. Gerhard Schröder, Bülent Eczacıbaşı und Rita Süssmuth).
[wds id=“669″] Fotos: Titanic
Gerd Andres, der frühere Staatssekretär im Bundesarbeit- und Wirtschaftsministerium, war von 1987 bis 2009 Mitglied des Bundestages und von Beginn seiner politischen Tätigkeit in allen Facetten der deutsch-türkischen Beziehungen aktiv.
Dazu gehörte nicht nur seine gewerkschaftliche Tätigkeit und Bildungsarbeit unter den türkischen „Gastarbeitern“ der 70er und 80er Jahre, sondern auch unzählige Reisen in die Türkei. Andres: „Dabei habe ich über die Jahre auch sämtliche Vertreter der politischen Nomenklatura der Türkei kennengelernt. Auch den damaligen Oberbürgermeister Istanbuls und heutigen Präsident Recep Tayyip Erdogan“. Er hielt als Oberbürgermeister Istanbuls eine Rede in der parlamentarischen Gesellschaft in Bonn vor ausgewählten Außenpolitikern aller Parteien. Wie erlebte er damals Erdogan? Andres: „In seinen früheren Jahren trat er als Reformer auf und hat durchaus Positives in Bewegung gesetzt. Auch die Wirtschaft hat sich in seiner Amtszeit dynamisch entwickelt. Heute dreht er vieles wieder zurück“.
[wds id=“670″] Foto: Jürgen Wenzel
Was fasziniert Andres an der türkischen Kultur? „Es ist die grenzenlose, offene Gastfreundschaft, die einem entgegengebracht wird und einen einfach einnimmt.“
Das wurde auch bei den häufigen Treffen des Sozialdemokraten Andres mit Vertretern der türkischen Schwesterpartei CHP deutlich. Bei einem überaus geschmacksintensiven Dry-aged Beef und einem fantastischen australischen Rotwein (Penfolds / Bin 2) im schönen Hofrestaurant des Titanic erinnert sich Andres: „Es ist regelmäßig vorgekommen, dass Minister sich auch kurzfristig zu einem Treffen angemeldet haben, wenn sie erfahren haben, dass ich gerade vor Ort bin und eben mal spontan ein Mitternachtsessen oder eine „Meze“ ausgerichtet haben. Mehrere Hundert Leute wurden oftmals bei solchen Gelegenheiten kurzfristig zusammengerufen. Oder, dass mich der damalige türkische Außenminister nach einem ebenso kurzfristig anberaumten Treffen in der Provinz eingeladen hat seinen Dienstwagen zu nutzen, um die Region besser kennenzulernen.“
[wds id=“671″] Fotos: Jürgen Wenzel
Bei den vielen Reisen lernte Andres auch die Spezialitäten und Delikatessen der türkischen Küche kennen – zu seinen persönlichen Highlights gehört das Fischrestaurant „Set“ im Istanbuler Stadtteil Tarabiya.
Andres: „Bei einem beeindruckenden Blick hinein ins Schwarze Meer, kann man hier eine örtliche Spezialität geniessen. Palamut sind kleine blaue Fische aus der Tunfischfamilie, die an dieser Stelle vorkommen und ein echtes Erlebnis sind!“ Hier liegt auch ein Grundstück, das für die lange und enge Beziehung von Deutschland und der Türkei steht. Der osmanische Sultan Abdülhamid II. schenkte es im Jahre 1880 dem Deutschen Reich für seine diplomatische Vertretung. Noch heute hat das Gelände den Status als Botschaftsanlage. Auch nach mehr als hundert Reisen in die Türkei, ist Andres immer noch auf Entdeckungstour. Andres: „Ich würde gerne noch den Van-See und den legendären Berg Ararat besuchen. Beides habe ich noch nicht gesehen. Und auch in Berlin, gibt es immer wieder neue spannende Orte der türkischen Kultur zu entdecken.“ (Das Interview fand vor dem Ausnahmezustand der Türkei statt.)
[wds id=“672″] Foto: Jürgen Wenzel
Titanic Gendarmenmarkt Berlin
Französische Straße 30
10117 Berlin
+49 30 20143700
info.tgb@titanic-hotels.de
www.titanic.com.tr