Nach meiner Landung mit dem Edelweiss-Airbus in Buenos Aires bleibt mir nicht viel Zeit in der argentinischen Hauptstadt, denn mein Weiterflug nach Patagonien geht schon in ein paar Stunden. Eine Zeit, die ich optimal nutze und schnellstens ins beste Steakhaus des Landes eile: das Don Julio im Viertel Palermo wurde gerade von LATIN AMERICA´s 50 BEST RESTAURANTS mit dem Spitzenplatz des Landes ausgezeichnet.
Und wenn man hier möglichst in der Nähe des King Size Grill in den holzvertäfelten Räumen einen Platz bekommt, weiss man sofort, das man angekommen ist im Fleischparadies. Grillmeister Pepe bei seiner Arbeit am Feuer zu beobachten und sich bei einem Glas Wein aus Mendoza auf sein herrliches Cut zu freuen, war die Reise schon wert. Am liebsten würde ich hier noch bis zum Abend sitzen, aber auf mich wartet an diesem Tag noch ein zweistündiger Flug nach Patagonien.
Die Region um Puerto Madryn ist ein echtes Paradies für seltene Tiere und mein eigentliches Ziel. Seehunde tummeln sich hier, See-Elefanten, Schwertwale, verschiedenste Fische, Lamas, Nandus, Füchse, Schlangen, Pumas – und Magellan Pinguine. Rund 1 Million von Ihnen haben sich in der Pinguinstadt Punta Tombo niedergelassen und führen dort, wie man mir sagte, die zivilisierteste Form aller bekannten Pinguin-Lebensweisen.
Sie laufen und stehen nämlich nicht, wie andere Pinguine in Massen und riesigen Gruppen herum, sondern watscheln alleine oder zu zweit, höchst individuell, nach der Fischjagd vom Wasser zu ihren selbst gebauten Erdhölen. Die Pinguine leben hier praktisch nach Ihrer eigenen Facon und ohne Gruppenzwang wie alle anderen Pinguinvölker. Und das einmalige an Punta Tombo ist, daß man einfach zwischen den eilig watschelnden Pinguinstadt-Bewohnern stehen und sie bei ihrem geschäftigen Treiben beobachten kann.
Sie lassen sich jedenfalls von menschlichen Besuchern in ihrem abgesperrten Reservat nicht beeindrucken, würdigen einen keines Blickes. Die privilegiertesten Pinguine haben sich eine Behausung in den wassernahen Erdlöchern gesichert, sozusagen an der ersten Linie zum Meer, die etwas schlankeren müssen länger zur Futterquelle watscheln und haben den längeren Weg zum Meer – und offensichtlich weniger im Bauch. Es gibt eben keinen Nachschlag. Sie aus direkter Nähe bei ihrem Gang zum Mittagessen zu beobachten, ist echt beeindruckend. Auch Wale kann man hier ganz unmittelbar begegnen.
Von Puerto Piramides lässt sich beispielsweise eine Tour aufs Meer starten und die riesigen Wale mit ihren Jungen beobachten, wie sie oft direkt neben dem Boot auftauchen. Schon auf der zweistündigen Autofahrt von Puerto Madryn begegnet man ständig Vertreter der lokalen Tierwelt in der Steppenlandschaft wie Lamas, die die staubige Straße kreuzen. Hat man ersteinmal die 82000 Einwohner Stadt verlassen, warten die menschenleeren Weiten Patagoniens auf einen – und unberührte Natur. Die gesamte Provinz Chubut, deren Hauptstadt Puerto Madryn ist, gilt als nationales Vorbild in Sachen Naturschutz und als Heimat vieler schutzwürdiger Gebiete. Laden auf dem Weg urige Grilllokale mit patagonischen Spezialitäten wie Lamm, das traditionell auf einem Asado Kreuz aufgezogen wird, zur Einkehr ein, bietet Puerto Madryn eine riesige kulinarische Auswahl.
Das Restaurant En mis Fuegos
Eines der besten Restaurants am Platz ist das „En mis Fuegos“: bei einem vier Gänge Menü werden regionale Zutaten und Gerichte modern interpretiert und im romantischen Ambiente serviert. Eine wundervolle Alternative, bei der auch auch Meeresfrüchte auf den Tisch kommen. Natürlich war aber der rote kulinarische Faden bei dieser Reise das Fleisch.
Grillrestaurant La Caniceria
Das Grillrestaurant „La Caniceria“, das ich am Abend vor meinem Rückflug in Buenos Aires besucht habe, muss ich daher unbedingt noch erwähnen. Inhaber German Sitz geniesst als Fleischsspezialist von der Rinderzucht bis zur Zubereitung auf dem Grill Kultstatus in ganz Südamerika.
Den wartenden Gästen in der Schlange vor seinem Lokal reicht er persönlich Bier und Wein, zur Einstimmung auf einen genussvollen Abend. Das coole Ambiente, ob an der Bar oder an den Tischen – und vor allem die sensationelle Qualität seiner Produkte und Kreationen machen sein Lokal zu dem aktuellen Steak-place-to-be von Buenos Aires. Tip: unbedingt den gegrillten Markknochen als (eine) der Vorspeisen probieren! Einfach Sensationell
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