Berlin
Seit kurzem habe ich meinen Wohnsitz nach Berlin verlegt. Aus diesem Grund und weil ich ein großer Fan der Rennbahn in Hoppegarten bin, möchte ich ein paar Zeilen über das vergangene Wochenende zum Besten geben. Gerhard Schöningh, Besitzer und Initiator von Hoppegarten, hat dieses Kulturgut Rennbahn in einmaliger Weise wieder zu höchstem Glanz geführt. Die Geschichte der Rennbahn Hoppegarten reicht bis in das Jahr 1867 zurück, als 36 Mitglieder aus ganz Deutschland hier einen Rennclub gründeten. Zur Eröffnung im Jahr 1868 kamen sogar der preußische König Wilhelm I. und Otto von Bismarck.
[wds id=“704″] Fotos: xamax
Die größten und wichtigsten Rennen wurden hier veranstaltet. Nach der Jahrtausendwende kam Hoppegarten allerdings zunehmend in finanzielle Schieflage bis Gerhard Schöningh 2008 die Rennbahn erwarb, sanierte und Jahr für Jahr mit neuem Flair belebte. Inzwischen ist Hoppegarten mit Sicherheit eine der schönsten Bahnen in Deutschland. Höhepunkt im Rennkalender ist natürlich das Grand Prix Wochenende am 13./14.August und der 126. Longines Grosser Preis von Berlin.
Bereits der Empfang am vorausgegangenen Abend in der Schweizerischen Botschaft war ein gesellschaftliches Highlight.
[wds id=“705″] Foto: Helmut v. Finck
Zu dem Event luden Botschafterin Christine Schraner Burgener und Gerhard Schöningh rund 200 Gäste aus der Rennszene. Eigens angereist aus St. Moritz war White Turf Chef Silvio Staub. Auch Staub zeigte sich begeistert: „Ein einzigartiges Erlebnis! In diesen einmaligen Räumen, direkt neben dem Bundeskanzler-Amt gelegen, einen solchen Abend zu verbringen, ist eine ganz besondere Ehre.“ Großartig auch der folgende Tag auf der Rennbahn. So wie Gerhard Schöningh die Rennbahn nach schwierigen Zeiten wieder auf die Erfolgsspur gebracht hat, genauso schön ist es zu sehen, wie ein Super-Rennpferd namens Protectionist, das viele schon abgeschrieben hatten, sich plötzlich in unglaublicher Verfassung präsentiert. Da ich ein großer Vollblut-Liebhaber bin, gibt es für mein Rennsport-Herz nichts schöneres als so eine Wiedergeburt mitzuerleben. Protectionist war in seiner Kindheit durch mehrere gesundheitliche Rückschläge ein Spätzünder.
Als er allerdings von seinem Trainer für den Melbourne-Cup vorbereitet wurde, ahnte noch niemand, dass er der erste in Deutschland trainierte Melbourne-Cup-Sieger werden würde.
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Dieses Rennen, das nicht nur in Australien eins oder DAS wichtigste Rennen des Jahres ist, sondern auch weltweit für Aufmerksamkeit sorgt, hat in seinem Land höchsten Kultstatus. Da allerdings australische Interessenten das Pferd erst zur Hälfte vor dem Rennen und danach ganz erworben haben, blieb der frisch gebackene Melbourne-Cup-Sieger in Australien und wurde dort erfolglos trainiert. Bei allen seiner Starts landete Protectionist im geschlagenen Feld. Über ein Jahr zog sich das Elend hin, bis die Besitzer sich entschlossen, das Pferd in seine Heimat und zu seinem alten Trainer zurück zu schicken. Eine weitere Episode nahm danach ihren Lauf: Nach zwei tollen Siegen hat Protectionist nun überlegen den Grossen Preis von Berlin gewonnen und ist für mich nun ein Favorit nicht nur für den Grossen Preis von Baden, sondern auch für den Prix de L’Arc de Triomphe am ersten Oktobersonntag. Eine sensationelle Geschichte aus dem Leben eines Rennpferdes könnte also in Paris Wahrheit werden.
GOURMINO EXPRESS drückt an dieser Stelle fest die Daumen!
Fasziniert waren auch viele prominente Persönlichkeiten auf der Klub-Tribühne von diesem Ereignis, wie zum Beispiel Moderatorin Tanja Bülter, Medienexperte Jo Groebel und seine Freundin Grit Weiss. „Ich komme schon seit 40 Jahren nach Hoppegarten, fühle mich hier wie im eigenen Wohnzimmer. Früher war ich selbst bei den Trabern und Galoppern aktiv“, erzählte uns „Polizeiruf 110“ und „Tatort“ Star Florian Martens bei einem Bier im Salon des Rennklubs. Dort verfolgt Martens die Rennen am liebsten direkt vor dem Fernseher.
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Klubchefin Tini Gräfin Rothkirch bringt an den Renntagen stets eine illustre Runde im Rennklub zusammen.
Beim köstlichen Buffet vom Rennklub-Caterer Opimahl mit Lachsfilet auf Marktgemüse, Tortellini, Rinderfilet und Erdbeertorte (dekoriert mit Berliner Fahnen) stärkten sich auch Schauspiel-Kollege Tom Schilling, seine Freundin Annie Mosebach und der zweijährige Sohn. Sichtlich wohl unter so vielen Pferdestärken fühlten sich auch Berlins BMW Markenbotschafter Hans-Reiner Schröder und der für Sport zuständige Innensenator Frank Henkel. Nach der Verleihung der Ehrenpreise blieb Henkel fasziniert vom Sieger des Hauptrennens noch für die restlichen Rennen auf der Tribüne.
[wds id=“708″] Fotos: xamax / Helmut v. Finck
Der Tag vor einer traumhaften Kulisse, 10.500 Besuchern und schönem Wetter neigte sich dem Ende. Beim Verlassen der Rennbahn erklang noch Musik aus dem Pavillon von einer Band, die viele der Besucher auch nach dem letzten Rennen noch zum Verweilen einlud. So schön kann Pferderennen sein!
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