Bodrum
Die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei wurden in den letzten Jahren oft auf eine harte Probe gestellt. Seit dem Putschversuch Mitte 2016 und die darauf folgenden Massenverhaftungen und Entlassung von zehntausenden Staatsbediensteten hat sich die politische Situation signifikant verschlechtert. Auch für die türkische Tourismus-Wirtschaft bedeutet das Fehlen der deutschen Gäste 2017 ein zweistelliges Minus. Doch wie sieht es eigentlich mit den menschlichen, ehrlichen Beziehungen aus, zwischen den deutschen Touristen, die nach wie vor das Land bereisen und den Menschen, mit denen sie in direkten Kontakt kommen: den Hoteliers, Gastronomen, Händlern und Taxifahrern? Um das zu erfahren, lud Europas erfolgreichster Reise-Shoppingsender „Sonnenklar TV“ (mit einem Umsatz von 232 Millionen Euro 2015/16) und die Fluglinie SunExpress Journalisten zu einer Pressereise nach Bodrum ein.
Doch es gab auch noch einen besonderen Anlass für diese Reise: 60 Jahre deutsch-türkische Freundschaft.
1957 hat der damalige Bundespräsident Theodor Heuss junge Türken eingeladen, ihre Berufsausbildung in Deutschland zu absolvieren. 150 Auszubildende folgten diese Offerte. Mittlerweile leben fast drei Millionen Türken in Deutschland, und viele Freundschaften zwischen Deutschen und Türken sind in dieser Zeit entstanden, doch Glaube und Politik machen es den Menschen nicht immer leicht, einen gemeinsamen Konsens zu finden. Was aber kann man tun, damit die Völker wieder zu einer erträglichen Normalität zurück kommen?
„Sonnenklar TV“ und die Fluggesellschaft SunExpress ernannten im Oktober 2017 die Fernseh-Moderatorin Gülçan Kamps zur Friedensbotschafterin.
Sie wird ein Jahr lang in verschiedenen Publikationen über die deutsch-türkische Freundschaft berichten, in Deutschland, wie auch in der Türkei. „Ich fühle mich in der Türkei genau so wohl wie in Deutschland. Gerade wegen der Herzlichkeit und der Gastfreundschaft der Menschen. Ich spüre das jedes Mal, wenn ich in die Heimat meiner Eltern zurück kehre“.
Ich war mit Gülçan Kamps und einigen deutschen Journalisten in Bodrum – und ich war begeistert – vom einstigen Fischerdorf, das sich quasi zum Saint Tropez der Türkei gemausert hat.
In der Marina liegen in den Sommermonaten millionenschwere Yachten neben sportlichen Segelbooten und den landestypischen Gulets, den Holz-Segelyachten, von denen in der Saison über 3.000 vor der türkischen Küste kreuzen. Im Sommer beherrscht die Jeunesse dorée von Istanbul und Ankara das Nachtleben in den Open Air Clubs von Bodrum.
Es wird stilvoll gefeiert, mit Ballermann á la Mallorca hat das wenig zu tun. Es gibt unzählige Buchten mit türkisfarbenem Wasser, aber auch ein schneller Trip mit einem Katamaran zur griechischen Insel Kos gehört zum erschwinglichen Ferienangebot.
Stylische Bars finden sich in Bodrum an der Uferpromenade genauso, wie stilvolle Restaurants mit guter bis sehr guter Küche.
Natürlich werden frischer Fisch, Schalen- und Krustentiere vom Grill angeboten, Lamm gibt es in allen Variationen, der Klassiker ist Kebab, Fleischspieße, die über dem Grill gebraten werden. Die Mezze (Vorspeisen) und Lavas, das wunderbar luftige Brot mit etwas Meersalz, Rosmarin oder Knoblauch und ein Glas Wein (auch türkischer, mittlerweile sehr gut!) gehören zu einem perfekten Urlaubstag.
Wer „dazu“ gehören will, reserviert einen Tisch auf der Terrasse des Yachtclubs. Mit dem richtigen Outfit geht auch der Pauschaltourist im maritimem Einheits-Dresscode als Yacht-Eigner durch.