Katar – Doha
Die Sonne spiegelt sich in den Fenstern der Wolkenkratzer, als ich in den frühen Morgenstunden vom Flughafen Richtung Hotel fahre.
Die Architekten konnten Ihrer Kreativität und Fantasie hier freien Lauf lassen, denke ich mir. Dohas Skyline wirkt um diese Stunde wie eine Art Manhattan aus 1001 Nacht.
Ein Bauboom der seinesgleichen sucht verändert Katars Hauptstadt in atemberaubender Geschwindigkeit.
Zu den wichtigsten aktuellen Großprojekten gehören die Fussballstadien für die WM 2022 und das neue Nationalmuseum, dessen Eröffnung für den März 2019 geplant ist. Das charmante an Dohas Stadtplanung ist, dass hier das Alte und das Neue eine elegante Verbindung eingegangen sind. So sollen sich auch in der Architektur der neuen WM Stadien Anklänge an Katars Kultur finden.
Ein Beispiel für diese Architektur-Philosophie ist auch das neue, spektakuläre Mondrian Hotel, das sich in einer einem Falken nachempfundenen Form in den Himmel schraubt. Auch im Inneren des Hotels geht Architekt Marcel Wanders auf Themen ein, die für Katar eine besondere Bedeutung haben: Orientalische Muster spielen dabei eine große Rolle, historische Souks und die bunte Glasarchitektur des Orients.
Wanders: „Das Konzept ist eine Kombination aus lokaler Kultur und modernen Designästhetik um Geschichten und Legenden mit anspruchsvoller Poesie zu verbinden.“ Kulinarische und ästhetische Rafinesse kommen dabei nicht zu kurz. In der Decke hängt eine riesige Goldglocke, aus dem Boden wachsen riesige weisse Bäume empor. Ein goldener Aufzug führt aus dem Ballsaal direkt in die Hochzeitssuite.
Im Cut-Restaurant im Erdgeschoss verantwortet Wolfgang Puck die Gaumenfreuden und im Morimoto der legendäre Chef Masharu Morimoto. Ein wundervolles Spa mit türkischem Hamam runden dieses Märchen aus 1001 Nacht ab. Eigentlich will ich dieses Paradies nicht verlassen, doch die Neugier auf eine Entdeckungstour durch Dohas Altstadt war dann doch grösser.
Am Abend, wenn es kühler wird, scheint die ganze Stadt auf den Beinen zu sein: Man trifft sich im labyrintartigen Souq, ein Marktplatz in dessen Gassen Restaurants, Kunsthandwerkgeschäfte, Juweliere, unzählige Falkengeschäfte und ein großer Gewürzmarkt zu finden sind.
Zu den faszinierendsten Lokalen rund um den Souq gehört das persische „Parisa Souq Waqif“, ein ganz und gar vergoldetes Restaurant in dem man sich je nach Bedarf für ein paar Stunden auch in Separees zurückziehen kann.
Beeindruckend ist auch die Museenslandschaft in Doha. Das Museum für Islamische Kunst konnte sich in den letzten zehn Jahren als die Institution für historische islamische Kunstwerke überhaupt etablieren. Für einen Besuch in dem von Stararchitekt I.M Pei errichteten Bau sollte man einige Stunden einplanen. Und noch ein paar Stunden für einen Besuch in dem museumseigenen Sternerestaurant von Alain Ducasse drauflegen.
Nicht fehlen darf bei einem Katar Besuch ein Ausflug in die Wüste mit dem Geländewagen. An Freitagen und Sonntag gehört es zu den Lieblingsbeschäftigungen der Kataris mit Jeeps, Quads oder Surfboards nach Chour al-Udaid zu fahren.
Das Meer dringt hier bis in die Wüste vor, eine atemberaubende Kulisse für einen motorisierten Outdoor Tag. Tip: einfach über Nacht bleiben und in eine der feinen Strandchalets einziehen.
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