Ali Güngörmüs – ein Türke in aller Munde

München

Ich weiß nicht, was ich bei Ali Güngörmüs mehr bewundern soll: Seine positive Ausstrahlung und seine ansteckende gute Laune, oder seine überzeugende Kochkunst. Ich kenne und bewundere den jungen Koch aus Pageou im Südosten der Türkei schon seit über 20 Jahren. Die Stationen seiner beruflichen Karriere gehören zu den besten kulinarischen Adressen in Deutschland: Restaurant „Tantris“ in München, die „Schweizer Stuben“ in Wertheim, um nur einige zu nennen.

Ali Güngörmüs im Pageou, München: Ein Koch mit Heiligenschein? Nein! Sein Familienname Güngörmüs heißt übersetzt: „Schau in die Sonne, schau in den Tag“. Foto Wolfgang Ritter

Seit 2005 ist er Inhaber und Küchenchef des Le Canard Nouveau in Hamburg – schon 2006 wird er mit einem begehrten Michelin Stern ausgezeichnet.

Im Oktober 2014 eröffnet er das „Pageou“ im Kardinal-Faulhaber-Palais in München. Hier führte früher der Ausnahmekoch Karl Ederer Regie. Heute präsentiert sich der hohe, Licht durchflutete Raum mit edlem Holz, Leder und schönen Stoffen. Das Pageou wirkt cool aber nicht kalt, es gehört zu den schönsten Restaurants in München. Das Ambiente überzeugt mit stilsicher gesetzten Akzenten, doch nichts lenkt vom Wesentlichen, dem Genuss ab.

Doch wie beschreibe ich den Kochstil von Ali Güngörmüs?

Mediterrane und kosmopolitische Küche mit frischen Produkten machen andere auch, doch bei ihm kommen die Aromen seiner türkischen Heimat mit ins Spiel. Für den ungeübten Gaumen nicht immer zu erkennen, aber effektvoll eingesetzt – ein Hauch von Orient, von Exotik und 1.001 Nacht schweben auch mittags beim Lunch durch die Gerichte.

Das hat nichts mit einem Fliegenden Teppich zu tun – die osmanischen Gewürze bringen den Gast zum kulinarischen Abheben!

„Ready for take off“ mit Sashimi vom Kingfisch mit Daikon-Erdnuss-Salat und Sojagel; Parmesan-Gnocchi mit rotem Pesto und Baby Mangold; gebratene Dorade mit Sucuk, Fregola Sarda und geschmortem Paprika; Ziegenkäse-Feigenravioli mit Rote Bete, Datteln und Nana Minze; Zweierlei vom Biokalb mit Tomaten, orientalischem Spitzkohl, Safranzwiebeln und Ducca Joghurt; Nougat-Parfait mit Dörrobst und Granatapfel.

Köstliche Kreationen, jedes Gericht ein Unikat, unkompliziert und doch am Gaumen haftend – Gerichte jenseits von Döner und Kebap.

Auf der Weinkarte findet jede Weinnase das Einfache wie auch das Besondere zu bezahlbaren Preisen (Menüs ab 69 Euro).

PS: Wie mir Ali gerade bestätigt, macht er das „Le Canard Nouveau“ in Hamburg seit 31.12.2016 nicht mehr. Der Focus liegt auf München und diversen Fernsehproduktionen.

Pageou

Kardinal-Faulhaber-Straße 10
80333 München
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