Stellenbosch
Weine aus Südafrika sind in Deutschland beliebt wie nie zuvor. Doch was ist der Grund? Zum ersten ist es die beachtliche Qualitätssteigerung der Weine, dann das verbesserte Marketing und die enorme Zunahme der Touristen aus Deutschland, die das Land besuchen und ihre positiven Eindrücke, auch über den Wein, mit nach Hause nehmen. 31.603 Touristen bereisten 2016 Südafrika, das ist eine Steigerung von 15,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und wer Kapstadt besucht, kommt auch an den umliegenden Weinregionen nicht vorbei. Nach Stellenbosch sind es etwa 50 Kilometer, mit dem Auto in etwa 30 Minuten zu erreichen.
Zwölf Anbaugebiete gibt es in Südafrika – das bekannteste ist sicher die Region Stellenbosch mit etwa 15 Prozent der gesamten Anbaufläche.
Nirgendwo sonst liegen die Weingüter so dicht beieinander wie hier – über 400 Betriebe produzieren mehr oder weniger hervorragende Weine. Aber auch die idyllische Stadt selbst ist einen Besuch wert.
[wds id=“1229″] Fotos: Wolfgang Ritter
Die malerischen Gebäude im kapholländischen Baustil, die Museen, die vielen kleinen Weinbars, Restaurants, Gästehäuser und Hotels, dem dörflichen Charakter und dem Charme der Stadt kann sich kein Gast entziehen.
[wds id=“1228″] Foto: Wolfgang Ritter
Auch wer dem Wein wenig, oder noch nicht zugetan ist, hat hier alle Möglichkeiten sich mit diesem weltweiten Kulturgut vertraut zu machen – immerhin wird in Stellenbosch schon seit 1687 Wein angebaut. In allen Restaurants werden die wichtigsten Rebsorten auch glasweise zum Probieren angeboten (rot: Cabernet Sauvignon, Merlot, Pinotage, Shiraz; weiß: Chenin Blanc, Sauvignon Blanc, Chardonnay).
Wir haben in der „Grand Old Lady“, dem Restaurant „The Big Easy“ einen Tisch gebucht.
Romantischer Kapholländischer Stil die Fassade, viktorianische Eleganz in den Gasträumen. Die Speisekarte ist überschaubar – aber alles, was auf den Tisch kommt, macht Freude, wie auch der aufmerksame und kompetente Service.
[wds id=“1227″] Fotos: Wolfgang Ritter
Dass die Preiskalkulation für uns Deutsche sehr gastfreundlich ist, hatte ich schon in meiner Story letzte Woche über Kapstadt geschrieben (siehe GOURMINO EXPRESS Artikel „Kapstadt – gerade jetzt im Winter eine Reise wert!“). Ein perfekt gebratenes 220 Gramm Filetsteak in bester Qualität z.B. kostet 12 Euro, eine Flasche Chenin Blanc bester Provenienz 14 Euro!
[wds id=“1226″] Fotos: Wolfgang Ritter
Doch wir hatten am Abend noch eine weitere Adresse auf unserer Fleischeslust-Liste: „The Fat Butcher“.
Hier geht es ungezwungen zu, auch viele junge Wein-Connaisseure verkosten gepflegt ihre Weine. Wir bestellen einen Pinotage, Traildust von Beyerskloof, elegant, mit Struktur, üppiger Frucht, weichen Tanninen. Alle Steaks, Filets und sonstigen Fleischstücke werden vor dem Braten am Tisch präsentiert und erklärt, sechs Garstufen stehen zur Auswahl!
[wds id=“1225″] Fotos: Wolfgang Ritter
Wir bitten noch Rita, die souveräne Chefin des Hauses an unseren Tisch. Wir erfahren noch viel über Stellenbosch und die Region, und wie stolz die Menschen auf ihren Wein und ihr Land sind. Am nächsten Morgen sind zwei exklusive Weingüter mit Hotel und Restaurant angesagt: Lanzerac und Delaire Graff.
[wds id=“1224″] Fotos: Wolfgang Ritter
Auf Lanzerac werden seit 1692 Weine gekeltert – es gehört zu den ältesten Weingütern Südafrikas.
Wir verkosten frisch-fruchtige Weißweine und einen einfachen Rosé für heiße Sommertage. Kraftvoll der Cabernet Sauvignon, weich-samtig der Merlot.
[wds id=“1223″] Fotos: Wolfgang Ritter
Das Weingut Delaire Graff kann nicht auf diese Vergangenheit verweisen – es produziert aber seit 2002 sehr gute Weine.
Schon die Auffahrt und das Entrée in das Weingut machen große Augen: hier hat jemand richtig Geld in die Hand genommen! Bin ich im Foyer einer Kunsthalle oder in einem Weingut? Das Weingut gehörte früher dem bekannten Weinkritiker John Platter. Heute führt der weltbekannte Juwelenhändler Laurence Graff das Weingut. Hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt.
[wds id=“1222″] Fotos: Wolfgang Ritter
Doch wer hier Weine probiert, ein Menü auf der Terrasse genießen kann, oder in einer der exklusiven Suiten wohnt, befindet sich an einem der schönsten Plätze in Südafrika! Mir gefallen die Weißweine wie der 2016 Sauvignon Blanc, frisch grasig, nach Zitrusfrüchten und Holunder duftend, der 2015 Chenin Blanc und der 2015 Chardonnay Swartland Reserve. Wer Rotweine liebt, kommt am Delaire Graff Botmanskop nicht vorbei. Aber nicht nur Diamantenhändler haben ein Faible für den Wein.
[wds id=“1221″] Fotos: Wolfgang Ritter
Der Deutsche Peter Falke, Mitglied der Strumpfdynastie aus Schmallenberg im Sauerland, kaufte 1995 die Weinfarm Groenvlei und produziert seitdem herausragende Weine. Seine Leidenschaft für den Wein ist in jedem Glas zu spüren. Groß: der Ruby Blend, eine Cuvée aus Cabernet Sauvignon und Shiraz. Warum sein aus dem 18. Jahrhundert stammendes Weingut zu den schönsten der Region gehört, wird klar, wenn man erfährt, dass seine Frau Danièle eine französische Designerin und Innenarchitektin ist.
Ein weiterer großer deutscher Name hat sich im Weinbusiness der Region etabliert: Dornier.
Ein Name den man in Deutschland nur mit Flugzeugen und Luftfahrttechnik in Verbindung bringt. Die moderne Kellerei mit der historischen Bodega ist sehenswert, die Rotweine aus der Linie Donatus (Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc) brauchen auch einen Vergleich mit Bordeaux nicht zu scheuen.
[wds id=“1220″] Fotos: Wolfgang Ritter
Im Weingut Beyerskloof spielt die Rebsorte Pinotage die Hauptrolle.
Die Kreuzung der Rebsorten Pinot Noir und Hermitage (Cinsault) gibt ihr auch den Namen. Dieser Wein wird fast ausschließlich in Südafrika produziert.
[wds id=“1219″] Foto: Wolfgang Ritter
Eine riesige Farm mit 3.000 ha ist „Vergelegen“ mit Obstplantagen und 105 ha Weinbergen.
Hier, in Somerset West am Helderberg werden Weine mit internationalem Ruf produziert.
[wds id=“1218″] Fotos: Wolfgang Ritter
Nur wenige Autominuten entfernt liegt das Weingut Rust en Vrede.
Hier am Fuße des Helderbergs werden langlebige Rotweine für höchste Ansprüche abgefüllt. Das Weingut beherbergt ein sehr gutes Restaurant, hier hätten auch die Inspektoren des Guide Michelin ihre Freude.
[wds id=“1217″] Foto: Wolfgang Ritter
PS: Über die schönsten Weingüter und meine Eindrücke in Franschhoek, Paarl und Constantia werde ich in der nächsten Folge meiner Reise berichten.
Wie komme ich hin?
Die South African Airways fliegt täglich nonstop und über Nacht von Frankfurt und München zum Drehkreuz Johannesburg. Und von dort aus bis zu 20 mal täglich weiter nach Kapstadt. (Info: Flysaa.com)
[wds id=“1195″] Foto: South African Airways
Wo wohne ich?
Das entscheidet natürlich das Budget und der Anspruch an die Unterkunft. Vom einfachen Guesthouse bis zum exklusiven Luxushotel ist auch in Stellenbosch alles möglich.
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Fotos: Wolfgang Ritter
Bonne Esperance
Van Riebeeck St & Neethling St
7600 Stellenbosch
+27 21 8870225
stay@bonneesperance.com
www.bonneesperance.com
Summerwood Guest House
28 Jonkershoek Rd, Mostertsdrift
7600 Stellenbosch
+27 21 8874112
www.summerwood.co.za
Delaire Graff Estate
P.O. Box 3058
7602 Stellenbosch
+27 21 8858160
info@delaire.co.za
www.delaire.co.za
Lanzerac
1 Lanzerac Rd, Karindal
7600 Stellenbosch
+27 21 8871132
info@lanzerac.co.za
www.lanzerac.co.za
Fat Butcher
1 Van Riebeeck St, Stellenbosch Central
7600 Stellenbosch
+27 21 8828705
www.fatbutcher.co.za
The Big Easy
95 Dorp St, Stellenbosch Central
7600 Stellenbosch
+27 21 8873462
www.thebigeasyrestaurant.co.za