Wien
Im Herzen Wiens residiert im einst als Gästehaus für die Weltausstellung 1873 erbauten Prachtbau das edle „Palais Hansen“. Betritt man das zur Kempinski Gruppe gehörende Grand Hotel, überrascht zunächst die Großzügigkeit der Lobby mit ihrer hohen Decke, unter deren Dach den ganzen Tag reger Betrieb herrscht. Etwas versteckt hinter dem Hotel-Restaurant „Die Küche“ findet sich ein wahres gastronomisches Juwel. Das mit einem Stern ausgezeichnete kleine Gourmet-Restaurant „Edvard“ besticht schon im Ambiente mit seinem diskreten, unaufdringlichen Stil. In hellen Farben gehalten, ziehen die bunten Pop-Art Collagen von Devin Miles sofort beim Betreten die Blicke auf sich.
Die in Handsiebdruck gestaltete Edition, die im „Edvard“ zu sehen ist, lässt einen in die Welt der Ikonen und Filmstars eintauchen, in die schillernden Zeiten von Brigitte Bardot, Steve McQueen, Sean Connery oder Paul Newman!
Seine Technik sorgt dafür, dass das Licht auf seinen Arbeiten von unterschiedlichen Blickwinkeln jeweils anders reflektiert. Und so wird man, bevor man sich der Kochkunst auf den Tellern widmet, mit dieser aktuellen Ausstellung schon gut auf den Abend eingestimmt. Denn das, was der neue Küchen-Chef des „Edvard“ bietet, ist auch optisch spektakulär. Seit letztem Jahr führt der gebürtige Münchener Anton Pozeg als Küchen-Chef Regie. Zugleich hat er auch die gesamte gastronomische Verantwortung für das Palais Hansen übernommen.
[wds id=“549″] Foto: Jürgen Wenzel
Sein Credo, mit wenigen einzelnen Komponenten ein großartiges Geschmackserlebnis zu zaubern, nahm er von seinem Mentor Mario Gamba aus München mit. Vier Jahre arbeitete er in dessen Gourmet-Tempel Aquarello, zuletzt als Sous-Chef und begleitete den Meister oft auf Reisen. Pozeg: „Wir waren oft für kurze inspirierende Reisen, die uns bis nach Mexiko führten, weltweit unterwegs. Das waren für mich jedes Mal unvergessliche und lehrreiche Erlebnisse.“ Neben dem Aquarello waren in Pozegs Laufbahn das Münchener Restaurant Weichandhof, der Bayerische Hof und das Hotel Atlantic in Hamburg prägende Stationen. Auch kulinarisch in südlicheren Regionen beheimatet, fühlt sich Pozeg nun in Wien sichtlich wohl. Pozeg:
„Ich habe eine besondere Liebe zur italienischen Küche entwickelt und das fliesst natürlich oft in meine Arbeit ein.“
Dies und mediterrane Einflüsse, die aber immer wieder neu interpretiert und in spektakulärer Dekoration serviert werden, sind Grund genug den Weg ins „Edvard“ zu finden. Leicht, wie es die Karte verspricht, kommt das 7-Gänge Degustations-Menü daher, dazu kommen noch zwei hervorragende Grüße aus der Küche.
[wds id=“551″] Fotos: Jürgen Wenzel
Zu Beginn wird ein wunderbares Brot gereicht, das man mit seinen Tischnachbarn nach altem Brauch „brechen“ kann. Ein schöner und geschmackvoller Einstieg in einen gemeinsamen Abend. Der als Vorspeise gereichte Marchfelder Spargel mit Frischkäse, Lauch und Grapefruit ist ein Harmonie-Erlebnis. Die Erbsengnocchi mit Artischocke und Curry rufen uns die räumliche Nähe zu Italien in Erinnerung. Eine von Pozegs Highlights ist die Sot-l´y-laisse mit Bio-Ei, einer nicht aufdringlichen Macadamianuss und Schwammerl. Übersetzt heißt das Gericht ungefähr:
„ein Narr, wer es liegen lässt“.
Bei dieser raffinierten Komposition von Pozeg kann man dieser Bedeutung nur voll und ganz zustimmen. Dann kommt das unglaublich saftige Kalb mit Zunge, Marchfelder Spargel und Radieschen – ein wahres Frühlingsgedicht für Gourmets. Und auch der süsse Abschluss ist ein Traum. Die Pistazie, die ihren Dessert-Sinn erfüllt, mit der gleichzeitig erfrischenden Wirkung der Blaubeere und Sauerampfer – zum Niederknien. Bei den Weinen kann man sich auf die Empfehlungen des Sommeliers Marcel Ribis verlassen, der zu den passenden Weinen auch stets unterhaltsame Anekdoten zum besten gibt!
[wds id=“550″] Fotos: Jürgen Wenzel
Dieses auf Harmonie der Sinne ausgelegte Gesamtkonzept hält übrigens auch nach Verlassen des Restaurants an, vorausgesetzt man bleibt im Hotel und damit in Pozegs Verantwortungs-Bereich. So wird man am nächsten Morgen mit einem spektakulären Frühstücksbüffet überrascht, das auch optisch gefällt. Alleine die farbenfrohe Auswahl der Säfte (sogar grün!!!) und die am Platz servierten frisch gebackenen Croissants machen sofort gute Laune! Violà – ein perfekter Start in den Tag!
Restaurant Edvard /
Palais Hansen Kempinski Vienna
Schottenring 24
1010 Wien
info.vienna@kempinski.com
www.kempinski.com