Ameron Hotel Abion Villa bietet Freiraum zur Spree

Berlin

Laut, schrill, hektisch – Tourist, Hipster, Schnoddrigkeit; dies sind nur wenige Gedanken, die aktuell bei ‚Berlin‘ spontan durch den Kopf wandern. Gesellschaftliche Koordinaten, wie Rücksicht oder Verlässlichkeit beim Wort, die andernorts ein harmonisches Zusammenleben ermöglichen, sind in der Mitte der deutschen Hauptstadt der 2010er Jahre oftmals wie ganz selbstverständlich außer Kraft gesetzt. ‚Berliner Avantgarde‘ also.

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Wem dies auffällt und die Welt dabei auf den Kopf gestellt sieht, dennoch aber nicht auf das doch faszinierende Berlin verzichten möchte, findet im Bezirk Mitte einen Ruhepunkt zur Reflexion: die Abion Villa, direkt in Alt-Moabit an der Spree gelegen, verzichtet auf feine Nachbarschaft (U-Bahnhof Turmstraße), während als Gegensatz dazu auch langweile Nachbarschaft (Bundesinnenministerium, Spree-Bogen) anzutreffen ist. Eine recht eigenwillige Berliner Mischung! Lange vor den Gästen der Abion Villa (19 Zimmer und Suiten) haben andere die Vorzüge dieser direkten Wasserlage erkannt: Unternehmer, die im aufstrebenden Berlin des 19. Jahrhunderts auf günstige Transportwege angewiesen waren und so das beiliegende backsteinerne „Bolle-Areal“ konzipierten, das als Schumann’sche Porzellan-Manufaktur oder Meierei zur industriellen Produktion von Frischmilch, Käse oder Butter, auf eine bewegte Geschichte zurückblicken kann und heute u.a. von LANNINGER mit seinen leckeren Drinks genutzt wird.

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Edel und herrschaftlich die Thomas Mann Suite, die sich Wasser längs im zweiten Stock über die gesamte Villa (Althoff Hotel Collection) erstreckt. Während Ausflugsdampfer mit Touristen bei geöffneten Fenstern über die Spree schippern und vom Salon am Schreibtisch entrückt wahrgenommen werden, kann sich der Gast voll auf seine Gedanken konzentrieren oder ein Bad zur Entspannung im größzügigen Badezimmer einlassen und auch von der Wanne aus die Schiffe auf der Spree beobachten. Hier findet man Entspannung, bevor man sich erneut in die quirrlige Berliner Nacht stürzt. Morgens kümmert sich die junge Gastgeberin Jessica Weiland sehr professionell um ihre handverlesenen Frühstücksgäste: routiniert verweißt sie auf nationale wie internationale Zeitungen, bevor Weiland die Bestellung eines schmackhaften Kräuter-Omelettes entgegennimmt, wie auch den frisch gepressten Orangen- oder Grapefruitesaft nicht vergisst. Persönliche Ansprache ist den Gästen der Abion Villa wichtig, auf Details wird besonderen Wert gelegt, so dass man auch über die im Nebenraum frühstückenden Sicherheitsleute und Chauffeure des Ministeriums hinwegblicken kann. Thomas Mann jedenfalls hätte in der Villa mit seiner Suite, die ihm verloren gegangene Freiheit wiedergefunden. Ein mit Berlin so verstickter Begriff!